Wege im Leben – Lebenswege

Man sitzt in einem Zug, in einem Wagon, einem Abteil, auf einem Platz. Die Landschaften rauschen rechts und links vorbei, andere Züge mit anderen Menschen kommen entgegen oder überholen, biegen links ab oder rechts. An Bahnhöfen wird gehalten. Menschen steigen aus und steigen ein. Oder steigen um. In andere Richtungen. Nach Norden. Nach Süden, Osten oder Westen. Mit all ihren Gedanken, Geschichten, mit ihren Sorgen und ihren Freuden. Alle sind in Bewegung. Und immer kommt es zu Begegnungen. Vielleicht ist es ein Blickkontakt. Ein Lächeln. Vielleicht ein Anrempeln wenn Menschen es eilig haben, umzusteigen. Manchmal ist es auch ein Gespräch im Abteil, mit dem Sitznachbarn. Ein kleines, oft klitzekleines Stück des Weges geht man gemeinsam und sei es nur für einen Wimpernschlag, einen Augenblick. Ein Augen-Blick. Ein Wimpern-Schlag. Bevor das Leben dann wieder rasant an Fahrt aufnimmt, Wege sich wieder voneinander trennen, durch losfahrende Züge in allerlei Richtungen, von mir weg, oder parallel zu meinen Wegen. Es sind aber genau diese Momente, die das Leben ausmachen, die mein Leben ausmachen. Begegnungen, kurze oder lange. Begleitungen, für den Moment oder für Jahre. Alles, jede Begegnung kann mir etwas sagen, kann ein Gefühl hervorrufen, vielleicht sogar ein bleibendes, oft ist es nur eine Emotion für den Moment. Nur? Auch diese kleinen Momente machen in der Summe so viel aus – da gilt es, offen zu bleiben für all die Begegnungen, für die Lebenswege anderen Menschen die den meinen kreuzen. Ich freue mich drauf.

Die Wege im Leben
sind ein großes Bestreben,
die Richtung zu finden
sich winden
nach links und nach rechts
vor und zurück.
Immer mit der Hoffnung,
etwas oder jemand bleibt kleben.
Bleibt im Leben.
(Matt Mandarin)

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