Verbundenheit

Ein immer wiederkehrendes Thema im Leben sehr vieler Menschen ist die Verbundenheit. Verbindung(en). Sich verbinden, verbunden sein. Mit anderen Menschen. Mit der Natur. Mit den Spirits. Mutter Erde. Dem Göttlichen. Am Ende: mit sich selbst, denn wir tragen all das in uns. So weit so theoretisch, so weit so einfach.

Ich für meinen Teil verliere mitunter diese Verbundenheit. Dahinter liegt tatsächlich ein sehr altes Muster – eines das eigentlich längst entlarvt ist und doch läuft es manchmal noch ab. Wenn ich mich unverbunden fühle, dann kommen Gefühle der Einsamkeit und ich suche Ablenkung im Außen. Ablenkung durch alle möglichen Dinge – das hilft am Ende nur temporär, ich bin dann noch weiter entfernt von dem worum es geht. Natürlich weiß ich das alles – und trotzdem ist das so. Zerstreuung ist mir durchaus wichtig, mein Geist und ich brauchen das ab und an sogar dringend, aber das Gefühl der Verbundenheit ist viel wichtiger und sollte eigentlich immer da sein.
Manchmal bemerke ich die Unverbundenheit erst dann, wenn ich mit anderen Menschen in einem Kreis sitze und mir meine eigenen Verbindung fehlt, oder ich merke dass sie unzureichend ist. Meistens braucht es inzwischen gar nicht mehr viel, um zu mir selbst zu kommen – und trotzdem verliere ich sie so oft. Wie kann das sein?
Ist es schlichte Unachtsamkeit mit mir selbst trotz aller Achtsamkeit, die ich ja mag?
Da hilft nur, täglich mal kurz (oder länger) den Fokus auf sich selbst zu richten und zu schauen, ob ich gerade verbunden bin, mit mir selbst! Vielleicht mache ich ein ganz kurzes Ritual, um mich mit mir zu verbinden. Am besten morgens bevor ich aus dem Haus gehe – da klappte es mit der Meditation nicht, mit der Joggingrunde auch nicht. Aber ein kurzes sich-verbinden, das sollte gehen.

Verbundenheit kann aber auch etwas anderes sein – es können ungewollte Verbindungen zu Menschen, Situationen, Gegenständen da sein, ohne dass wir davon wissen. Irgendetwas hält uns fest – vielleicht halten wir es auch fest, unbewusst. Hilfreich ist immer ein (Cord)Cutting, welcher Art und welcher Tradition folgend auch immer. Dazu muss man oft nicht einmal wissen, wer oder was da noch angedockt ist. Es wirkt und ist wirklich wichtig! Neulich gab es in einem Kreis auch mal wieder ein gemeinschaftliches Cutting, genau an dem Tag, an dem ich mein oben genanntes Muster mal wieder identifizierte. Das war schon interessant zu bemerken, wie die Dinge doch zusammen passen. Wenn man verbunden ist, oder die Verbindung wieder hergestellt hat.
Schön ist das.

Ich wünschte mir, alle Menschen wären verbunden. Mit sich selbst. Mit ihrem Herzen, nicht mit ihrem Ego. Die Verbindungen zu anderen Menschen (Tieren, Wesen,…) würden auf einer gesunden Ebene stattfinden. Damit wäre die Welt wohl ein friedvollerer Ort, als er es jetzt ist. Auch wenn sich Manches gerade ändern mag – Verbundenheit kann es eigentlich nie genug geben.

Ein schönes Symbol für die Verbundenheit mit Allem ist Yggdrasil, der Weltenbaum (die Weltenesche), wie er in der nordischen Mythologie, dort in der Edda beschrieben wurde. Er symbolisiert die Verbundenheit aller Welten, aller Wesen und aller Gottheiten und auch aller Zeiten. Anders ausgedrückt ist Yggdrasil die Verkörperung der Schöpfung als ein Gesamtes, sowohl räumlich, als auch zeitlich und inhaltlich betrachtet. Wunderbar!

Lasst uns in Verbindung kommen.
Jetzt.
Genau Jetzt!

(Bild gemalt von A. WALISZEWSKA, gefunden in den „Red Hand Files“)