Natürlich sind die Kamele immer allesamt gesund – nicht dass hier jemand anhand des Titels auf krumme Gedanken kommt! In einer Kameldokumentation hieß es neulich im Zusammenhang mit Wüstendurchquerungen: „An oberster Stelle steht die Gesundheit des Kamels.“ Zitat Ende.
Ich weiß zwar nicht, ob die hiesigen Kamele überhaupt nur grob wissen, was eine Wüste überhaupt ist – aber sie wissen sehr wohl, wie wichtig ihnen ihre Gesundheit ist. Logisch eigentlich.
Daraufhin kamen mir ein paar Ideen, wie man die Gesundheit der Hückeligen noch unterstützen kann. Gesunde Ernährung wäre da mal das allererste. Kuchen und Torten ab sofort nur noch zuckerfrei – so gibt es nur noch Vollwert-Möhrenkuchen ohne Zucker. Dieser Gedanke war kaum zu Ende gedacht, kaum ausgesprochen oder aufgeschrieben, da flogen schon die ersten Tassen, Flaschen und ich-weiß-nicht-was-alles in meine Richtung. Dummerweise hatte ich vergessen, einen Helm aufzusetzen, also half nur die Flucht. Dabei fällt mir ein, bzw. fiel mir auf, dass manche Menschen einen Helm anziehen, statt ihn aufzusetzen. Merkwürdig, das ist so ähnlich bei der Brille, die ziehen manche Leute eher auf. Oder an? Keine Ahnung, bei welcher regionalen Herkunft man was sagt. Auf jeden Fall ist ein Leben ohne Helm semi-optimal, wenn man die Essgewohnheiten der Kamele*Innen hinterfragt, oder gar überlegt, sie zu ändern.
Ein zweites Thema neben dem Zucker ist der Kaffee. Die hiesigen Kamele, zumindest die die bei mir leben, sind ein wenig dem Koffein verfallen. Das äußert sich in hoher Nachtaktivität, weshalb ich auch nachts einen Helm tragen müsste – prophylaktisch gesehen.
Am anderen Ende der Stadt fallen die dortigen Kamele um Punkt 22 Uhr ins wohlverdiente Kobra. (Wer jetzt nicht weiß was „ins Kobra fallen“ bedeutet, hat die Geschichten nicht aufmerksam gelesen und bekommt einen Rüffel, oder wahlweise ein zuckerfreies Stück Vollwert-Möhrenkuchen).
Bei meinen Kamelen hilft gegen die Nachtaktivität aber nur eins: Kaffee-Entzug. Ab sofort gibt es nur noch Kamillentee, bzw. hiesigen Kamelentee, was dasselbe zu sein scheint. Man kann sich nun lebhaft vorstellen, wie alle Kamele bei diesen Ideen ganz tüchtig in ein Tohuwabohu gefallen sind (statt ins Kobra). Großes Gemurre und Gekreische und alle liefen wild durcheinander (wie die Hühner bei Gewitter, möchte ich meinen).
Hilfe kam sofort vom entspannten anderen Ende der Stadt, die Kamele wurden allesamt zum Kamelenteetrinken eingeladen – natürlich kommen sie mit mehreren 5-Liter-Kannen Kaffee! Im Titelbild sieht man die vor Freude in die Luft springenden Brüder Pollux und Theo, ein Wunder dass sie nicht bis ans andere Ende der Stadt gehüpft sind.
Eventuell sollte ich mal entkoffeinierten Kaffee besorgen, fällt ihnen ja vielleicht nicht auf. Und den Helm, den sollte ich demnächst wieder öfter tragen – vor allem wenn sie auf Entzug sind!