Ein Naturgesetz auf das ich immer wieder stoße, ist das Resonanzgesetz. Oft wird es mit dem Spiegelgesetz oder dem Gesetz der Anziehung gleichgestellt. Auf die eine oder andere Art und Weise, mit unterschiedlichen Um- und Beschreibungen ist mir das in den letzten Jahren häufig begegnet und es gibt vielerlei Erklärungen und Definitionen dazu. Für mich bedeutet das Gesetz der Resonanz im Grunde, dass ich fast alles in mir selbst finde und es im Außen gespiegelt wiederfinde, oder eben andersrum, wie es wohl meistens ist. Es ist demnach immer gut, bei sich selbst zu schauen – wenn mir in der Welt etwas gefällt, oder eben nicht gefällt – es hat immer mit mir selbst zu tun. Es bedeutet aber auch, dass ich alles schon in mir habe, manches im Bewusstsein und vieles auch im Schatten oder im blinden Fleck, den wir ja auch alle haben, und oft ist der nicht allzu klein. Aber ist es nicht ein beruhigender Gedanke, dass alle schon in uns ist? Alle Lösungen sind schon irgendwo da – wir müssen nicht nach ihnen streben und den vermeintlichen Lösungen hinterherlaufen, es reicht, mit offenen Sinnen im Leben zu stehen. Es braucht oft die kurze Resonanz in Begegnungen/Situationen, um uns hinzuweisen. Das ist doch großartig!
Worum es mir beim Thema Resonanzen grundsätzlich am Meisten geht, ist das Vertrauen. Zum Einen das Vertrauen darauf, dass eben alles schon da ist, in uns ist. Zum Anderen aber auch das Vertrauen, dass wir die richtigen Menschen zur richtigen Zeit finden, bzw. sie uns im passenden Moment begegnen. Dazu braucht es dann eine Offenheit für Begegnungen, Situationen und Momente – das ist nicht immer ganz einfach, wenn man sich gerade mit Prozessen oder Stimmungen beschäftigt, wenn man abgelenkt ist. Aber mit Vertrauen wird das immer funktionieren, gerade in solchen scheinbar „abgelenkten Zeiten“. Bedarf etwas der inneren Heilung, wird sich im Außen die Lösung spiegeln, die im Innen schon da ist – natürlich lässt sich eine solche Aussage nicht erklären oder gar beweisen. So ist das mit dem Vertrauen und auch dem Glauben – und doch funktioniert, nach meinem Empfinden, das Leben mit all seinen Resonanzen genau so. Meist braucht auch Heilung sehr viel mehr als die bloße Resonanz, aber sie zeigt uns wo es lang geht, was ansteht oder was gerade wichtig ist. Wo eine Resonanz ist oder sich auftut, ist Emotionalität dabei, egal ob negativ oder positiv. Dann weiß ich, da spiegelt sich etwas in mir und es lohnt sich, hinzuschauen! Ob, womit und mit welchen Lehren oder Tools ich dann daran weiterarbeite, ist vollkommen egal. Der erste Schritt ist der wichtige: das Erkennen, die Erkenntnis.
Während ich so darüber nachdenke, fällt mir draußen im Netz ein Satz von Herrn Karl Valentin ins Auge, wie schön und wie passend:
„Heute mache ich mir eine Freude und besuche mich selbst.
Hoffentlich bin ich daheim.“
Es lebe die Resonanz! Gleich gehe ich nach Hause und schaue, ob ich da sein werde und was mir dort und auf dem Weg dahin sonst alles begegnen wird. Ich freu‘ mich drauf!
(Bild: Edvard Munch „Verzweiflung“)