Vor fast genau einem halben Jahr wollte ich schon einmal etwas über das Schlafen schreiben – aber es ist ein Fragment geblieben. Nun umtreibt mich das Thema schon wieder, mit geänderten (Vor)Zeichen zwar, aber da will scheinbar etwas aus meinem Kopf. Vielleicht nur Wirrwarr, das wird man sehen.
Also. Ich schlafe sehr gern. Das mal vorweg. Seit einigen Jahren schlafe ich sogar mittags, bzw. am frühen Nachmittag eine halbe Stunde oder Stunde. Es ist wunderbar, die Augen zu schließen, während die Welt jenseits der Vorhänge einer sinnvollen Beschäftigung nachgeht. Dieser Gedanke beschreibt den großen Luxus, den eine Mittagssiesta bietet – und es ist nicht mein Gedanke, ich hab ihn von Herrn Allmen aus den gleichnamigen Büchern von Martin Suter. Wunderbar. Danke dafür – für die Bücher und den Gedanken. Da weiß ich meine Siesta gleich nochmal ein wenig mehr zu schätzen.
Unproduktiv sein heißt im Falle des Mittagsschlafes ja nicht zwangsläufig, etwas Sinnloses zu tun. Nie ist ‚mensch‘ wacher als nach einem kurzen Mittagsschlaf, finde ich zumindest. Das Gefühl, sich aus dem hektischen Alltag unserer Welt zu klinken ist nahezu unersetzlich. Außerdem markiert diese Zeit für mich persönlich eine Grenze zwischen der Fremdbestimmheit des Jobs und der freien Zeit des Tages. Das ist nicht zu unterschätzen.
Nunja, an dieser Stelle sei erwähnt, dass ein zu langer Mittagsschlaf nicht gerade förderlich ist, den Rest des Tages in einem fitten und wachen Zustand zu verbringen – das kennt wahrscheinlich jeder. Das sei aber nur am Rande und der Vollständigkeit halber erwähnt.
Mittagsschlaf klingt sehr altmodisch – seit langer Zeit nennen ihn findige Coaches eher den Powernapp.
Nun, ich mittagsschlafe lieber, das klingt nicht nur schön altmodisch, sondern auch sehr gemütlich.
Nachts ausgiebig zu schlafen ist natürlich eine ganz andere Sache. Wenn ich mich recht erinnere (aber das ist gerade gefühltes Wissen) hat man pro Nacht ca. vier REM-Phasen, in denen man träumt, Erlebnisse verarbeitet, wahren Blödsinn zusammenspinnt oder spannende verklausulierte Erkenntnisse hat. Wenn man sich denn an Geträumtes erinnert.
Wahrscheinlich hängt die Anzahl der REM-Phasen mit der Dauer des Nachtschlafes zusammen, wenn ich mal so darüber nachdenke.
Einerseits habe ich nun Zeiten, in denen ich nach jedem Traum aufwache, also sicher 2-4 Mal in der Nacht. Das ist mitunter etwas anstrengend, weil ich, je nach Tiefe des im Traum erlebten, immer eine Weile benötige, bis ich wieder in den Schlaf finde. Seit ich den Mittagsschlafluxus zu meinen Errungenschaften zählen darf, macht mir das nachts weniger etwas aus – ich weiß ja, dass ich fehlenden Nachtschlaf nachholen kann. Komisch ist das aber schon, früher habe ich „nie geträumt“ – zumindest bin ich nie aufgewacht oder habe mich erinnert, es sei denn es handelte sich um Albträume. Irgendetwas hat sich also verändert. Ich denke und sage manchmal, dass sich diese Veränderung mit meiner ersten schamanischen Reise vor inzwischen einigen Jahren eingestellt hat. Nun, der Zeitraum könnte in etwa stimmen, aber ob das tatsächlich zusammenhängt? Es hört sich immer ganz toll und furchtbar wichtig und vor Allem spirituell an, wenn man so etwas äußert. Als sei das ein Initiationserlebnis gewesen – man kann solche Dinge ja auch zu etwas hochstilisieren, wenn man das denn möchte. Eigentlich möchte ich das nicht. Sollen doch alle anderen ihr Ego aufplustern und sich selbst wichtig nehmen – mag ich nicht. Vielleicht ja „nicht mehr“? Aus welchen Gründen nun auch immer, es gibt Zeiten in denen ich viel träume, besser gesagt, mich viel an die Träume erinnere. Je seltsamer der Traum, desto nachhaltiger die Erinnerung – könnte ein sehr guter Merksatz dabei sein. Vielleicht ist mein Schlaf ja auch leichter geworden und ich wache eher mal auf? Oder ich träume intensiver – vielleicht ist mein Leben ja in den ganzen letzten Jahren ja intensiver geworden und entsprechend sind auch die Träume zur Verarbeitung intensiver? Das ist auch ein schöner Gedanke. Aber ob der stimmt? Meine Lieblingstante hat mal gesagt, dass man, je älter man wird, weniger schläft und das der Schlaf leichter wird. Vielleicht werde ich also einfach alt? Das ist kein so schöner Gedanke. Vielleicht ist es ein Gemisch aus alledem, aus allen einzelnen Gedanken? Vielleicht ist es auch etwas ganz anders. Auf jeden Fall sind das ziemlich viele „Vielleichts“.
Was sich inzwischen wirklich greifbar verändert hat, ist, dass immer wenn ich liege, sich die Katze auf mich legt. Wobei: wie immer stimmt auch dieses „immer“ nicht (widerspricht sich der Gedanke mit diesem „immer“ nun in sich selbst?), Mausi legt sich oft auf mich, allerdings sehr oft. Aber eben nicht immer. Auf jeden Fall beim Mittagschlaf – sie wartet förmlich darauf. Sobald ich Mittags nach Hause komme, wir unser Begrüßungsritual hinter uns haben, sitzt sie vor dem Sofa und wartet – sobald ich dann liege, hüpft sie auf mich. Das ist schön, vor Allem schön warm. Dummerweise schlafe ich nicht mehr so gut, weil ich mich nicht viel bewegen mag. Aber die Nähe und Körperwärme ist wirklich schön. Nachts kommt das Kätzchen auch oft. Heute Nacht wachte ich auf und sie schnarchte während sie auf meinem Bauch lag – wer weiß wie lange sie da schon weilte? Ich hatte das nicht einmal mitbekommen. Gut dass sie so schlank und leicht ist. Was mir dabei noch auffällt: ich werde wohl keine Traumphase gehabt haben, als sie kam, sonst hätte ich das ja mitbekommen.
Trotzdem hatte ich heute Nacht seltsame Träume, das hängt mir immer noch nach – keine Bilder, eher ein Gefühl. Kennt wahrscheinlich auch jeder. In den letzten Tagen sind da merkwürdige Gefühle vorherrschend, die Träume betreffend. Muss ich mal drüber nachdenken. Vielleicht während ich heute Mittag mit der Katze auf dem Bauch daliege und vor mich hindöse: ich freu mich drauf!
P.S.: irgendwie ist es tatsächlich nur ein Wirrwarr an Gedanken geworden (siehe oben), aber das war eigentlich vorher klar.