Von Idiotoloten und Dark Romantic (Kamelgeschichten 19)

Manchmal kommt ja Input von Außen – auch für eine Kamelgeschichte. Input von Außen? Müsste der dann nicht Output heißen? Naja, auch so ein Quatschgedanke, den man vielleicht nur dann hat, wenn man sein Leben mit Kamelen teilt. Ich schweife gleich wieder ab. Also, Konzentration!

Gestern sind verschiedene Dinge passiert, bzw. Worte, Sätze gefallen und Ideen geboren. Was haben also „Idiotolote“ mit „Dark Romantic“, oder „Lobotomien“ zu tun? Und wie passt ein Rentierfell da hinein? Das alles sind die Zutaten eines vollkommen normalen Tages mitten in der Arbeitswoche – und die Kamele sind da bisher noch gar nicht vorgekommen. Aber sie gehören natürlich dazu. Mausi auch. Letztere aber nur, weil sie besagtes Rentierfell so toll findet. Es klingt wirr? Jawohl, das ist es auch!

Man mag sich jetzt fragen, was genau ein Idiotolot ist. Vielleicht fragt sich das auch niemand, aber ich werde trotzdem berichten, ist ja schließlich mein Blog. Ein Idiotolot ist eine handliche Maschine mit einem roten Blinklicht und einer großen Sirene. Es hat einen Sensor, der auf Idioten in der unmittelbaren Umgebung anspricht und anspringt. Den Rest kann man sich denken. Schlimm ist es, wenn das Idiotolot lärmt und blinkt, wenn man es einschaltet, während niemand sonst in der Nähe ist. Aber das ist ein anderes Thema und ich mag darauf gerade nicht eingehen. Nun, wir haben so ein Gerät mal erfunden und es machte oft ziemlichen Krach. Egal ob am Strand, in einem Club oder im Bus. Das Gerät ist bei Fred, Gustav, Ete und Brocki am anderen Ende der Stadt. Dort hat Ete gerade das Gehirn verliehen, weil jemand es braucht, um eine möglichst schlaue Arbeit über wichtige und schlaue Sachen zu schreiben – das Idiotolot ist natürlich in keinster Weise angesprungen, ist ja klar. Nun stellte sich die Frage, ob DAS Gehirn wie eine Batterie irgendwann leer ist oder durch Überbeanspruchung kaputt gehen kann. Da fiel mir ein, Ete sprach mal in Rotweinlaune von sogenannten Hirnläden irgendwo in irgendwelchen fernen Galaxien – dahin würde sie von Zeit zu Zeit per Sombrero-Wurmloch reisen, um DAS Gehirn pflegen und warten zu lassen. Soviel weiß ich. Ich weiß aber auch, dass es Hirnieläden gibt, das wiederum sind Läden, wo nur Hirnies hingehen (böse Zungen behaupten, Pollux wäre ein Betreiber eines solchen Ladens, ich möchte dem aber vehement widersprechen!) Man sollte nun tunlichst vermeiden, ein Idiotolot mit in einen Hirnieladen zu nehmen. Es würde wohl zerbersten. In einem Hirnladen macht es aber Sinn und sei es nur, um keine Inkompetenzen festzustellen. Merke zur Unterscheidung folgendes Eselsohr: In einem Hirnladen kann man das Hirn laden. (ok, jetzt springt definitiv das Idiotolot an!)

Wo bleibt nun eigentlich die Dark Romantic aus der Überschrift? Das ist eine gute Frage und ein paralleler Handlungsstrang des Tages.

Ein weitere (nicht ganz so gute) Frage ist: Was würde passieren, wenn man mit gescheiten Menschen aufeinandertrifft? Und wer ist überhaupt gescheit? Müsste man dann nach dem Treffen gegenseitig einen Beurteilungsbogen übereinander verfassen? Und was steht da drin? In Ermangelung eines Idiotoloten (es ist ja ein komplett paralleler Handlungsstrang) könnte es natürlich passieren, dass niemand der Anwesenden sonderlich gescheit ist und alle ob solcher abstrusen Gedankengänge, bzw. ganzer –welten vielleicht und unerbittlich irgendwohin eingeliefert werden müssen? Da kommen dann Lobotomien ins Spiel. Aber ist man gemeingefährlich, nur weil man den Weg in die Einweisung mit sämtlichen Kamelen auf allen Schultern begeht? Was würde Klärchen dazu sagen? Und wieso wäre das „Dark Romantic“? Fragen über Fragen. Man stelle sich vor: eine Zelle (nein, keine Terrorzelle!) in einer Einrichtung. Dunkle abgegilbte Wände. Zwei einfache Pritschen. Zwei Menschen, beide wenig gescheit (oder so viel, dass es sonst niemandem auffällt – wo ist das Idiotolot in diesem Handlungsstrang??). Eine Begegnung. Viele Kamele. Kein Entkommen. Also wenn DAS nicht romantisch ist, dann weiß ich es auch nicht.

Und plötzlich. So ganz nebenbei, tapert die Mausi vorsichtig über das gerade „gefangene“ Rentierfell und schnuppert und leckt daran. Wie eng die Dinge manchmal zusammenhängen – auch wenn man hier ganz sicher nicht von Kausalitäten sprechen kann. Oder doch? Ich glaube, ich sollte mir das Idiotolot mal wieder leihen.