Die ungewöhnliche Kamelgeschichten-Nummerierung dieses Teils resultiert aus der Tatsache, dass das Thema dieses Eintrages für manche von uns sehr unheilvoll werden könnte, das wird es auf jeden Fall mal für mich sein, sollte das so eintreffen. Die dreizehn musste also irgendwie in den Titel rein.
Seit einigen Wochen lebt ja die liebe Frau Mausi Mahlzahn in der Kamel-WG. Sie ist nach wie vor ganz und gar großartig darin, einen spektakulären Hückel zu machen und macht das auch von Zeit zu Zeit, um auch den skeptischsten unter den Kamelen den Wind aus den zweifelnden Segeln zu nehmen. Die skeptischste von allen ist neben Klärchen aber das Erdbeerkuchenkamel. Die Kleine (wenn man sie so nennt, kriecht sie einem in die Ohren und fängt an, sehr hohe und sehr helle Töne zu kreischen – Blixa Bargeld lässt grüßen!) ist doch sehr argwöhnisch, was die Katze angeht. Ich glaube, sie ist ein wenig eifersüchtig, weil sich Theo immer etwas an Frau Mahlzahn heranmacht – dass der Arme dabei komplett ignoriert wird, dürfte dem Erdbeerkuchenkamel vollkommen egal sein, ihr geht es immer sehr ums Prinzip! Gestern ging es eigentlich ganz gut bei ihr, es gab frische Erdbeeren. Allerdings ohne Kuchen, dafür mit kleinem Kamel, welches sehr schnell alle Erdbeeren einmal angeleckt hatte. Toll, ich wollte dann plötzlich lieber keine Erdbeeren mehr und alles blieb für das Erdbeerkuchenkamel.
Während also das Erdbeerkuchenkamel die Erdbeeren anleckte, hat Frau Mahlzahn ihre augenscheinlich lieblichen Pfoten gezeigt. Man darf sich aber von der Sanftheit nicht täuschen lassen, sie kann ordentlich zulangen, manchmal gar sehr nachhaltig, auch wenn man dann nicht weiß, was eigentlich passiert ist. Schlimm ist es, wenn sie dabei ihre Krallen ausfährt, die sind gemeingefährlich. Zumindest für mich. Die Kamele finden das toll und vor Allem Klärchen will unbedingt auch solche Krallen! Pollux möchte seinem Klärchen natürlich eine Freude machen und hat schonmal angefangen, Frau Mahlzahns Pfoten zu zählen (er kam auf fünf bis sechs pro Pfote, das ist immerhin sehr nahe dran!) und hat zusammen mit Theo eine Krallenbestellung für alle aufgegeben. Eines von Theos Ämtern ist ja auch die externe Beschaffung, das heißt, ich bekomme von ihm gesammelte Aufträge und Einkaufslisten. Nun stehen da heute also neben etlichen Schokoladen- und Erdbeertorten gleich mal 93 (in Worten: dreiundneunzig!) Krallen für die vier Kamele. Ich habe keine Ahnung wie diese Zahl zustande kam, wahrscheinlich sind da auch noch diverse Ersatzkrallen mit dabei. Ich gehe auch davon aus, die Kamele die am anderen Ende der Stadt leben, werden dann auch Krallen haben wollen. Aber das ist dann ja weniger mein Problem.
Ich frage mich jetzt, wo man solche Krallen bestellt? Werden die dann mit Lederriemchen zum umbinden geliefert, oder wie soll das gehen? Wenn ich an Pollis sieben Pfoten in sieben Gummistiefeln am Strand denke, wird das auch ein wenig skurril. Aber das ist es ja irgendwie eh schon, was machen also noch Krallen aus? Außer dass es für mich unheilvoll sein könnte, wenn diese Hückeltiere neben ihrem scharfen Mundwerk auch noch scharfe Klingen an den Pfoten haben. Immerhin könnten sie dann ihre Torten und Kuchen selbst portionieren, das ist doch was!