Pollux und das Dreirad (Kamelgeschichten Teil 40)
Es gibt ja so Sachen, die fallen einem plötzlich wieder ein. Sozusagen wie Schuppen von den Augen. Heute waren wir auf Fahrradtour, Klärchen war dabei und saß im Fahrradkorb. Weil sie mal wieder was erleben wollte, wie sagte. Ich erinnere mich, dass auch Gustav mal im Fahrradkorb samt Aluhelm mitgefahren ist. Aber das ist eine andere Geschichte. Diese andere Geschichte hat aber nichts mit den Aluhelmen zu tun, die derzeit in vielerlei Mündern ist, soll ich dazu sagen, wie ich höre.
Zum Dreirad. Selber Radfahren können sie ja nicht, die Kamele. Plötzlich fiel es mir ein. Das Dreirad. Vor etlichen Jahren hatte Pollux ein altes, verrostetes Dreirad. Immer wenn ich mich aufs Fahrrad schwingen wollte, kam Pollux auf seinem Dreirad mit. Naja zumindest sagt er das vorher immer, am Ende war es doch ich, der ihn im Rucksack mitschleppte. Gesehen habe ich dieses ominöse Dreirad noch nie. Im Laufe der Jahre, als noch einige Kamele dazu kamen, häuften sich auch die Dreirad-Geschichten. Selbstverständlich hatte auch Theo ein Dreirad, aber auch dieses Vehikel habe ich nie gesehen. Es war immer ein wenig ein geflügelter Spruch, mehr nicht. Wie konnte ich das vergessen? Als ich also gestern die Fahrradtour anbahnte, sagten Pollux und Theo wie es einem Munde: Dreirad! Ich bin sofort geflohen, mit Klärchen im Rucksack. Als sie dann im Fahrradkorb saß, wurde sie selbstverständlich von allen anderen Menschen, die an uns vorbeikamen, bewundert. Sie quittierte das mit fröhlichem Gekicher und spornten uns an, schneller zu fahren. Naja, um ehrlich zu sein, ernteten wir Radfahrer allerhand merkwürdige Blicke und so manches Kopfschütteln, aber das sind wir ja gewohnt.
Ich hätte gern das Bild eines dreiradfahrenden Kamels zu dieser Geschichte hochgeladen, aber…naja, hier sind Worte überflüssig. Faule Bande!
Für mich heißt es jetzt, diverse Dreiräder sauber zu machen, zu polieren und wieder fahrbereit zu machen. Als hätte ich sonst nichts zu tun.
(Archivbild von Gustl im Fahrradkorb)
Neulich in Kiel (#2)

Dieser Bernd hat’s gut. Wenn man denn von jedem gedrückt werden mag.
Very old music (#4)
Bauhaus „Hollow hills“
Vorhin am Plöner See
Wer ist eigentlich dieser Gary? Und will man das sehen? Man weiß es nicht.
Sieben
Die Sieben ist eine schöne Zahl, 7. Sie ist eine natürliche, eine ganze Zahl. Sie ist aber auch eine Primzahl. Sicher gibt es viele mytische und mystische Bedeutungen dieser schönen Zahl. Vielleicht nehmen manche Synästhetiker sie grün und nach Wald duftend wahr?
Ich lese gerade, im biblische Kontext steht die Sieben für die Vollkommenheit und die Fülle in Gottes Heilplan. Interessant. In der Symbolik steht, die Sieben sei die Summe zwischen der Drei und der Vier. Also von Geist, Seele und vom Körper, in Summe also vom Menschen. Das passt dann ja sogar zusammen.
Weiterhin kennt vielleicht jeder die Idee der 7-Jahres-Zyklen, denen nicht nur wir Menschen scheinbar unterworfen sind. Alle sieben Jahre ändert sich der Mensch. Es ändert sich sein Aussehen, es ändern sich seine Gedanken, sein Fokus. Seine Ausrichtung. Somit ändert sich dann auch sein Umfeld. Ich hörte sogar mal, dass sich auch alle 7 Jahre alle Zellen des menschlichen Körpers einmal erneuert haben – aber das ist gefühltes Wissen, das ich nicht belegen kann….es passt nur wunderbar in die Sieben hier hinein.
Spannend ist es, wenn man sich bewusst wird, dass sich innerhalb weniger Wochen und Monate wirklich alles einmal ändert. So als wachte man eine Morgens auf und wird gewahr, dass alles irgendwie anders geworden ist. Es hat sich eingeschlichen, vielleicht über lange Zeit. Aber plötzlich geht alles ganz schnell: neue Freunde, neues Umfeld, neue Interessen, eine andere Ausrichtung, beispielsweise von Innen nach Außen. Ja plötzlich ergibt sich ein neuer Job und wenn man der Veränderung ihren Lauf lässt, ist es, als würden Puzzle-Steine an ihre jeweiligen Plätze fallen. Es ist, als würde alles Sinn machen, als hätte man „einen Lauf“, eine große Glückswelle. Gedanken und Ideen von Jahren (7?) verselbständigen sich plötzlich. Eine sehr aufregende Zeit, für die man dankbar sein kann, oder sogar sein sollte.
Ja und wenn man jetzt rechnet: was war vor 7 Jahren? Was vor 14, vor 21? Vielleicht schließen sich die einen oder anderen Kreise. Nach der Freude über das Reiten der Glückswelle kommt nun das große Staunen. Tatsächlich sind es 7-Jahres-Rythmen. Auch wenn es von den Lebensjahren vielleicht nicht hinkommen mag – aber eindeutig sind manche Dinge im Leben ganz genau diese sieben Jahre her. Andere genau vierzehn Jahre. Da ist es dann auch ok, wenn plötzlich das Auto stehen bleibt und nur noch Schrottwert hat, schließlich ist, bzw. war es genau diese sieben Jahre bei mir. Aber auch hier flutscht es, es passiert einfach und ich lasse es geschehen. Ich staune noch immer.
Ich merke, der Fokus hat sich geändert. Innen-Außen. Auch andere Menschen bemerken das und sagen verwundert, meine Themen hätten sich in den letzten Monaten sehr geändert. Haben mich die Themen geändert, oder änderte ich die Themen? Interessante Frage. Eines aber fehlt mir noch im „neuen Leben“. Ich werde die nächste Veränderung mit Freude und Dankbarkeit annehmen, wenn sie (endlich?) kommen mag.
Trotz alledem, trotz verändertem Fokus möchte ich manches und sogar vieles aus den letzten 7 Jahren mitnehmen und beibehalten. Es darf aber Neues dazukommen – ich freue mich über Fülle! Natürlich ist das alles auch nur „gefühltes Wissen“, aber das ist ok, fühlen ist oft besser als wissen. Finde ich.
Auf die nächsten 7!
Neulich in Kiel
Fahrrad vs. Brennessel?
1:0 für die Pflanzenwelt.
Die guten Mächte
Für Ute
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
(Dietrich Bonhoeffer)
Neulich in Hamburg (#3)
So ist es recht, immer schön Banden bilden!
Red Right Hands
Der wunderbare Nick Cave (and the Bad seeds)

