Es gibt auf dieser Welt viele Naturgesetze – und damit meine ich nicht so etwas wie die Gravitation oder die Schwerkraft. Es gibt Gesetze, nach denen auch unser geistiges Leben funktioniert, wenn man das denn so sagen mag. Naturgesetze wirken immer, egal ob man sie kennt oder ob man daran glaubt. Besonders wichtig ist mir persönlich der Satz Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Ich habe diesen Satz so oder so ähnlich unzählige Male in meinem Leben gehört, früher habe ich ihn immer komplett überhört, später schlicht nicht verstanden oder verstehen wollen. Dabei ist es im Grunde so einfach. Die Dinge auf die wir einen Fokus haben, werden in unserem Leben eine größere Rolle spielen – wenn man zum Beispiel eher defizitorientiert unterwegs ist, wird man immer wieder auf seine Defizite (und die der Welt um uns herum) zurückgeworfen werden. Nun, es ist gut, seine Defizite zu kennen. Das hat im Kern oft sehr viel mit alten Glaubenssätzen zu tun, die hier zugrunde liegen.
Wenn jemand beispielsweise nicht mehr so viel Stress haben möchte, hilft es ihm selten, wenn er sich nur auf diesen Satz fokussiert: bloß keinen Stress! Schöner und zielführender wäre es doch, sich zu überlegen, statt des Stresses mehr Ruhe, mehr Entspannung, mehr Freiheit zu haben. Die Energie folgt dann dieser Aufmerksamkeit. Das ist im Grunde so einfach wie es schön ist.
Das mit den oben genannten Glaubenssätzen ist aber ja nicht immer ganz so einfach. Man kann sich selbst auf die Schliche kommen, oder sich hier helfen lassen, es gibt viele Methodiken, hier „fündig“ zu werden. Einmal gefunden, lässt sich ein Glaubenssatz sozusagen umprogrammieren, er lässt sich durch etwas Positives ersetzen. Manche Glaubenssätze sind dabei gar nicht unsere eigenen – wir haben sie übernommen, vielleicht von den Eltern oder Großeltern, vielleicht von der Gesellschaft. Vielleicht von unseren Ahnen. In der Wissenschaft spricht man von der Epigenetik, hier werden Verhaltensweisen und Überzeugungen von Generation zu Generation auf Zellebene weitergegeben. Im Schamanismus kann man seine Ahnenreihe heilen und somit auch selbst vom energetischen Ahnenfeld mitprofitieren, aber das ist ein ganz anderes, wenngleich hochspannendes, Thema.
Ich habe für mich festgestellt, dass es schon hilfreich ist, sich den Satz „die Energie folgt der Aufmerksamkeit“ immer mal wieder bewusst zu machen, ihn sich immer mal wieder zu sagen. Allein das lenkt die eigene Aufmerksamkeit in andere Richtungen. Wenn man sehr achtsam mit seinen Gedanken und Gefühlen ist, wird man viele Glaubenssätze bemerken – und genau dann kann man sie verändern. Die Energie folgt auch hier der Aufmerksamkeit, es wird immer leichter, sich selbst beim denken zuzusehen. Eine spannende Erkenntnis, wobei diese Arbeit ein durchaus langer Prozess ist, der wohl niemals vollständig abgeschlossen sein wird.
Der römische Philosoph Mark Aurel wird gern zitiert mit dem Satz „Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“, das geht in dieselbe Richtung – dieses Zitat berührt mich seit vielen Jahren. Lasst uns also den positiven Dingen auf der Welt mehr Beachtung schenken! Wenn wir ein positives Grundgefühl haben, können wir uns vielleicht auch besser mit all den kleinen und großen Katastrophen unserer Zeit auseinandersetzen, ohne von ihnen komplett heruntergezogen zu werden. Das wäre dann das nächste Naturgesetz: das Gesetz der Anziehung, der Resonanzen. Ich arbeite daran!
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