Ein Heldenepos oder Kamele in Strumpfhosen (Kamelgeschichten Teil 16)

Natürlich sind alle Kamele wahre Heldinnen und Helden, das sollte man vorweg schicken. Aber es gibt Kamele, die sind am Heldenhaftesteten. Der Heldenhaftestete ist natürlich Humphrey, weil er ja immer der Superlativste von Allen ist, das wissen wir ja schon – von Fred habe ich gerade etwas Neues gehört, er trägt inzwischen weder Schal noch sonstigen Schmuck, was da wohl los ist? Aber das wird ein ganz anderes Thema sein. Kamelhelden also. Prädestiniert dafür ist natürlich Pollix, er hatte immer ein Faible für sich selbst als Superheldenkamel. Vor vielen Jahren hat er sich manches Mal ein Geschirrtuch um den Hals gebunden, es sich über den Hückel geworfen (nein das war kein Schreibfehler: ein Geschirrtuch!) und nannte sich Super-Polli. Sein Vorbild war glaube ich Super-Grobi aus der Sesamstrasse, der ein wenig tollpatschig durch die Gegend schüsselt. Gemacht hat er nix, vor Allem nichts Sinnvolles oder Heldenhaftes – er hat nur geprahlt, das kennen wir ja alle bereits. Wobei: süß war er dabei schon, natürlich!

Vor ein oder zwei Jahren wollte Polli dann der dunkle Ritter der Verbrechensbekämpfung sein: Batman, sprich Kamelman war geboren und Pollux übte den ganzen Tag die Worte „Ich bin Batman!“. Er hatte zwischenzeitlich sogar angefangen, Zigarren zu qualmen, damit die Stimme schön kratzig und dunkel wurde. Er mag aber keine Zigarren und ist dann auf Schokoladenzigaretten umgestiegen, wie sehr das seine Stimme dunkler gemacht hat, muss ich nicht weiter erwähnen. Damals hatte sich Pollix einen Batmanaufkleber aus irgendeiner Zeitung vor den Hals gebunden und trug, statt des früheren Geschirrtuchs, einen schwarzen Umhang über den Hückel. Wirklich ein wenig beeindruckend. Falls man sich wundern mag, die echten Zigarren kamen von Ete, die irgendwann einmal über ihr Wurmloch bei uns vorbeikam und uns eine Kiste guten Rotwein und eine Kiste Zigarren dagelassen hat – der Himmel weiß, warum. (bei Ete fällt mir ein, dass sie uns in einer Woche besuchen kommt, ich freue mich sehr auf sie, vielleicht leiht sie mir mal ihren Sombrero aus!).

Vor ein paar Tagen nun, ich war gerade aufgestanden und ging schlaftrunken in Richtung Küche, da blickte ich in einen Raum hinein und sah das aktuelle Batgirl! Frau Mausi Mahlzahn wärmte sich ihren Pelz in der Morgensonne und sah mich in Richtung ihres heldenhaften Schattens mit finsterem Blick an – ich dachte nur versonnen, ob sie wohl Catwoman oder Batgirl ist? Da sie als Katzenlady etwas Besonderes ist und eine Catwoman nun wahrlich jede Katze sein kann, kann Frau Mahlzahn nur Batgirl sein, der Schattenriss gibt mir absolut recht, welch schönes Bild.
Was aber sagen die Kamele dazu, selber alle in der einen oder anderen Art und Weise Heldinnen und Helden? Vielleicht wissen sie es noch nicht, aber spätestens jetzt werden sie Wind davon bekommen. Vielleicht hätte ich den letzten Absatz nicht schreiben sollen, aber ich kann doch Batgirl nicht ignorieren. Also heißt es wieder backen, Donauwellen stehen derzeit hoch im Kurs.

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