Manchmal sieht man merkwürdige Dinge oder gar pure Stilblüten. Noch nie habe ich so fein säuberlich aufgereihte Getränkekisten präsentiert bekommen, wie neulich in Eimsbüttel – der Kofferraum-Service ist dabei inklusive! Wunderbar. (Kommentar Frau G.: „der Arme der das abends wieder alles zusammen räumen muss!“ Wohl wahr!)
Ich erinnere
In den Nächten in denen alles kippt
Die Vertikalen, Horizontalen
Alle Falten werden Kriege
Die ganze Zeit zu einem einzigen Punkt
Und ich am Grund
An allem Schuld
Ich stürze in die Sonne
Immer
Auch jetzt
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Jeder Satz mit ihr hallt nach
Mein Sonnenflecken-gestoertes Haupt
Thront mit aufgerissenen Augen
Aufrecht
Im Nicht-Schlaf
(„Jeder Satz mit ihr hallt nach“
Alexander Hacke / Blixa Bargeld / Rudolph Moser / Andrew Chudy / Jochen Arbeit)
Wen die Katze küsst

Die inneren Kinder

Vielleicht ist es ja auch so herum mir den inneren Kindern. Ein schöner Gedanke. Oder?
Wald und Meer
Ich dachte ich kann’s lassen
an dich zu denken immerzu
doch es geht nicht
mein Geist gibt einfach keine Ruh‘
Immer wieder Gedanken
an die schönen Zeiten, so unbeschwert
zurück dann in der Wirklichkeit
ist grad nix mehr ‚was wert
Du bist der Wald
und ich bin das Meer
so weit auseinander
nichts stimmt grade mehr
Ich bin nicht wie du
du bist nicht wie ich
zusammen waren wir alles
allein fühl‘ ich nichts
Vorbei sind die Zeiten
in denen Küsse nach Sonne schmecken
wo dein Hals so sehr nach Honig riecht
Nun gibt es Momente in denen Monster mich wecken
und der Dämon mir mitten ins Herz hinein kriecht
Du bist der Wald
und ich bin das Meer
so weit auseinander
nichts stimmt grade mehr
Soll’s das gewesen sein?
ich war so lang allein
Es war alles soweit gut
ganz in Ordnung, dann kamst du
Zusammen gescheitert
uns nicht alles gezeigt
doch soviel geredet
und jetzt so Vieles bereut
Ich bin das Meer
und du bist der Wald
Erde und Wasser
Und mir fehlt der Halt
Dingsaller
Über den Liebenden gibt es kein Gesetz
Unter den Liebenden zählt die Regel nicht
Wegen der Liebenden gibt es Möglichkeit
Und ohne die Liebenden lohnt die Suche nicht
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Über den Liebenden gibt es kein Gesetz
Unter den Liebenden ist die süsse Bahn
Neben den Liebenden schmilzt das ewige Eis
aber ohne die Liebenden ist Scheitern programmiert
Du scheiterst heute, scheiterst morgen
scheiterst immer besser
Und irgendwann scheiterst du nicht
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Allerdings
Heute spielt Fortuna wieder Schach mit dir
spekuliert darauf das du die Königin verlierst
Du gehst in die Stadt und findest sie nicht
Es sieht so aus, du verlierst die Partie
Oder vielleicht sie endet mit Remis
Fortuna gibt selten nur Revanche
Besser ein Kuss vereitelt ihre Strategie
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Über den Liebenden gibt es kein Gesetz
Unter den Liebenden zählt die Regel nicht
Hinter den Liebenden die Worte sind geräumt
Ohne die Liebenden nur sprachlos flaches Land
Trotz blauer Flecke und Blessuren
Ich gebe euch hiermit neue Suren:
Exclusiv für die, für die nichts geschrieben steht
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Allerdings
(Einstürzende Neubauten – Dingsaller) (Bild: Sinner, FB)
Ruhebereich
Wenn jemand eine Reise macht, dann kann er was erleben. Das ist auch so, wenn man mir der deutschen Bahn unterwegs ist. Zuerst einmal will ich gar nicht meckern über Verspätungen, Zugausfälle oder was einem da sonst sofort in den Kopf schießt. Für Reisende, die es mögen, in Ruhe ein Buch zu lesen, oder einfach ohne Störung die Landschaft an sich vorbeiziehen zu lassen, sind extra Abteile zur Verfügung gestellt worden: Ruhebereiche. So hat so ein ICE elf oder zwölf Wagen, zumindest in dem Zug, in dem ich gerade sitze. Zweimal erste Klasse, ein Speisewagen, ein Handyabteil und eben einmal den Ruhebereich-Wagen. Da bleiben also sieben „normale“ Wagen. Nach Adam Riese. Zudem ist der Ruhebereich immer ganz am Anfang oder ganz am Ende des Zuges angesiedelt, bei einer Zuglänge von mehreren hundert Metern ist man ganz schön unterwegs am Bahnsteig, man muss das also wirklich wollen! Ich frage mich als häufiger Ruhebereichs-Fahrgast, wieso eigentlich fast immer Familien mit kleinen Kindern an den Tischplätzen sitzen? Oder Menschen die sich die ganze Zeit einigermaßen laut unterhalten? Machen die das mit Absicht, um andere zu ärgern? Möglicherweise sind diese Abteile ja leerer als die „normalen“, das müsste ich mal herausbekommen. Neulich spielte zum Beispiel eine Familie mit zwei Kindern Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, lauthals natürlich, weil sich Ja doch alle geärgert, bzw. über den Ärger des anderen gefreut haben. Irgendjemand im Abteil wagte es nicht, die Familie anzusprechen und auf das Wort Ruhe in der Bezeichnung Ruhebereich hinzuweisen. Augenscheinlich waren vorher 80% der Mitfahrer von den Krach genervt, aber der arme Mensch, der das freundlich monierte, war allein auf weiter Flur. Die Familie war zwar einigermaßen einsichtig, aber zwei kleine Kinder können nicht stundenrund ruhig sein, wer konnte das als Kind schon? Aber wieso buchen erwachsene Menschen mit Kindern Plätze im Ruhebereich? Ein anderes Mal wurde jemand der freundlich um Ruhe bat, regelrecht angeböbelt. Tenor war, dass Züge in anderen Ländern schließlich auch voll und laut seien, beispielsweise in Indien, das wäre dann ja typisch deutsch! Indien ist schon auch ein großartiges Beispiel, wenn man durch Deutschland Zug fährt, finde ich ich. Abgesehen davon: was heißt eigentlich „typisch deutsch“? Und warum stehen da so wenige Menschen zu? Manchmal erscheint es mir wie ein Makel, den man hat, deutsch sein. Eigentlich kann man das doch wertfrei nehmen und sich daran erfreuen, dass es in deutschen Zügen Angebote wie Ruhebereiche gibt, und vielleicht kann man Mitreisende auch darauf hinweisen, der Ton macht natürlich die Musik und nicht ständig muss man andere zurechtweisen, das keinesfalls, ein wenig Laisser-faire können wir uns ja auch abschauen von anderen Völkern. Aber manchmal gehört es auch dazu, sich zu äußern, das ist ja nicht nur in eigentlich belanglosen Situationen wichtig, hier kann man sich vielleicht mal darin üben, seine Meinung zu vertreten oder seine Befindlichkeiten, das ist allemal besser als sich still zu ärgern. Gedankenpause. Jetzt kam gerade ein freundlicher Mensch mit einem Bauchladen vorbei (möglicherweise ein Inder?) und brachte einen heißen Kaffee. Ich schlürfe daran, das Abteil ist voll und ….ruhig. Eine Brottüte knistert, zwei Menschen tuscheln leise. Geht doch!
Servez-vous!
Manchmal ist man ja entsetzt über Dinge die man sieht, oder Erlebnisse die man beobachtet oder die einem widerfahren. An anderen Tagen passieren Sachen, die einen staunen lassen – oder aber man lacht sich spontan über etwas kaputt. Neulich war ich in einer Geschäftsstelle einer Krankenkasse in der nördlichsten Stadt der Republik. Die Räumlichkeiten dort sind sauber und ordentlich, aber auch ein wenig muffig, altbacken und etwas antiquarisch, ein wenig wie aus vergangenen Zeiten. Nichtsahnend suchte ich mir den Weg auf’s Stille Örtchen und sah DAS! Wer bitte schön erwartet denn an der deutsch-dänischen Grenze einen Toilettensitzpapierautomaten mit französischsprachiger Erklärung? Servez-vous – wunderbar, der Tag war gerettet!
Das erste Mal
Merkwürdig, jetzt also das erste Mal. Am vergangenen Sonntag sprach ich zum Abschluss eines Sterbebegleiterkurses die „letzten Worte“. Da liegen also Freud und Leid nah beieinander, auch wenn der Kontext gerade ein wenig konstruiert erscheint. Das Eine endet, das nächste beginnt – auch wenn es nur so ein Blog-Dings ist