
The Same procedure as every year…(nur mit blauem Himmel)
The Same procedure as every year…(nur mit blauem Himmel)
Es gibt soviele, so unterschiedliche Menschen. Das ist nichts Neues, keine bahnbrechende Erkenntnis. Man könnte meinen, die Unterschiede rühren von kulturellen Prägungen her, von unterschiedlichen Gesellschaftsformen, von geografischen Herkunftsorten. Menschen werden geprägt durch das Aufwachsen, durch äußere Umstände, Eltern, Familien, Schule, Gesellschaft, etc. All das macht Menschen vielfältig und unterschiedlich. Soweit so gut, aber das meine ich hier alles nicht.
Es gibt auch so etwas wie menschliche Reife. Charakterliche Reife. Anstand. Die Fähigkeit zur Selbstreflektion. Und es gibt Menschen, die lassen all das vermissen. So gestern geschehen in einer spätabendlichen Zugfahrt. Menschen, weit jenseits der fünfzig, Mütter mit ihren erwachsenen Töchtern, fast allesamt angetrunken. Ein Verhalten im vollen Zug, das schon an Peinlichkeit grenzt – dann wurde von dieser Gruppe eine junge Frau auserkoren, um sich über diese lustig zu machen, bis sie weint. Schlimm! Peinlich! Fremdscham! Ich bin ein meist ruhiger Mensch, aber hier bin ich kurz laut geworden und bin eine der betrunkenen Protagonistinnen angegangen. Die mich zwar ignorierte, aber immerhin die junge Frau in Ruhe ließ, die still weinte und etwas von fehlendem Anstand murmelte. Ich frage mich, was in den Menschen vorgeht? Fühlen sie sich in der Gruppe stark und erhaben? Ist es nur der Alkohol, der Menschen charakterlich entgleisen lässt? Sicher nicht. Eine der jüngeren Frauen, eine wohl Mittzwanzigerin, war nüchtern und hat keinerlei Anstalten gemacht, einzuschreiten und zu beschwichtigen, sondern kicherte so vor sich hin. Eine schlimme Situation, für die junge Frau die weinte. Für mich. Für die 2-3 Menschen, die erst in der Nähe saßen und dann den Platz wechselten und sich weit weg setzten.
Was aber sagt das über mich aus? Ich wollte mich nicht wegsetzen, dann wäre die junge Frau dort allein in der Gruppe gewesen. Aber ich fühlte mich auch „besser“ als die Gruppe Frauen, fand mich „toll“, dass ich der jungen Frau zur Seite stand, ohne abfällig zu werden. Aber steht mir diese Arroganz zu? Sicher nicht. Es sollte Normalität sein, vermeintlich schwächeren Menschen zu helfen, zur Seite zu stehen. Die junge Frau war nicht mal schwach, sie hat bei der Gruppe Frauen freundlich und bestimmt um Verständnis geworben und gebeten mit dem Sich-Lustig-Machen aufzuhören. Die aber lachten nur und machten Sprüche, die weit jenseits der Gürtellinie waren. Erwachsene Frauen mit ihren schon erwachsenen Töchtern. Frauen, die mitten im Leben stehen und optisch betrachtet keineswegs einem Brennpunkt entsprungen sind – Menschen direkt aus unserer Mitte! Irgendwie hoffe ich, dass diese Gruppe Frauen sich nach ihrem Rausch heute ein klein wenig für ihr dummes Verhalten schämen – aber ich glaube, das ist ein nicht nur viel zu frommer Wunsch, er steht mir nicht einmal zu. Und für mich ist es jetzt Zeit, diese schlimme Situation loszulassen – wie auch alle Beteiligten sie vielleicht längst losgelassen haben.
Ich freue mich über und auf Menschen, die eine charakterliche Reife zeigen. Die anderen Menschen gegenüber zugewandt, freundlich und immer respektvoll sind. Die Anstand haben und anderen Menschen wohlgesonnen sind. Das Leben und das Miteinander könnte so leicht sein. Aber auch: jeder Mensch ist anders und alle haben Entwicklungspotenzial. Ich auch.
Na wenn’s denn da steht – herzlichen Dank dafür.
So kann die sanfte Förde auch mal aussehen.
Soll ich ein Land überfallen? Warum geschieht nie Nichts? Kommen Meinungen von selbst? Sucht mich das Glück am falschen Ort? Leide ich an gutem Geschmack? Soll ich aus wissenschaftlichen Gründen Drogen nehmen? Ist alles, was ich schon vergessen habe, so groß wie ein Haus? Wird die Freiheit der Vögel überbewertet? War ich noch nie ganz wach? Soll ich mich betrinken? Kommt ein Bus? Bin ich knapp normal? Weiß ich fast alles über mich? Ist das Leben ein seltsames Höhlensystem?
Da wartet man und wartet und wartet…..
So schön kann der Herbst sein.
Vielleicht fliegen die Fliegenpilze ja segelnd über das Wasser….wenn niemand guckt?
Natürlich gibt es sehr viel schönere Ecken in Hannover – aber im Bild geht es gar nicht um Schmuddelecken. Herrenhäuser gibt es halt nur in Hannover.
Es ist doch schön, solche wunderbaren Orte vor der Tür zu haben.