Übergänge

Von oben nach unten.
Vom Wasser zum Land.
Vom Leben zum Tod.
Vom Tag zur Nacht.
Von hell zu dunkel.
Vom Wald zum Meer.
Von laut zu leise.

Mit der Rune Isa:
Von der Vergangenheit zum Stillstand, von dort ein Blick in die Zukunft.

So endet einiges in diesen Tagen – manches beginnt in ein paar Tagen. Dazwischen also: Stillstand, Isa zeigt es an. Mit Berkana, die die Veränderung schon ankündigt, Algiz als Schutz in dieser Situation und Gebo, der Gabe – für geben und nehmen. Wie passend.

Rún (Skáld)

Runen
Weißt du, sie zu ritzen?
Weißt du, sie zu deuten?
Weißt du, sie zu färben?
Weißt du, sie zu prüfen?
Weißt du, sie zu beten?
Weißt du, sie zu opfern?
Weißt du, sie zu senden?
Weißt du, sie zu vernichten?

Energie

Welch einfaches Wort das ist: Energie. Jedem fällt dabei wahrscheinlich sofort etwas ein und nichts davon dürfte falsch sein. Mir fällt zum Beispiel gerade ein, dass auch Cpt. Kirk immer „Energie!“ in Richtung Maschinenraum befahl, woraufhin Scotty „Energie gab“ und etwas oder jemanden von A nach B beamte. Nunja, das ist leider nur Science Fiction. Aber darauf will ich gar nicht hinaus.

Vor Kurzem sah eine Dokumentation in der Glotze zum Thema Uran und Radioaktivität. Sehr spannend, auch hier geht es um jede Menge Energie, die sich als zusammenhaltende Kraft innerhalb der Atome verbirgt. Diese Kraft kann beim Uran als unfassbar große Energie durch die Kernspaltung freigesetzt werden. Schon die Einsteinsche allgemeine Relativitätstheorie gab in ihrer wohlbekannten Formel das ungeheuer große energetische Potenzial an: E=mc2. Dummerweise habe ich ansonsten wenig Ahnung mehr von genauen physikalischen Formeln und Beweisen. Ganz zu schweigen von Einzelheiten der Relativitätstheorie. Wenn man aber an Kernkraft denkt, an all die Energie die da freigesetzt wird, kann einem schon schwindelig werden. Wenn ich an die 80er Jahre denke, war der Öffentliche Gedanke dazu noch ein ganz anderer als er es heute ist – da spielten in Zeiten des „Kalten Krieges“ die öffentlichen und persönlichen Ängste eine sehr große Rolle. Inzwischen scheinen wir, trotz so mancher Super-GAUs, an die Kernkraft und ihre Gefahren soweit gewöhnt zu sein? Es ist wohl eine trügerische Sicherheit.
Wir kennen alle auch Begriffe wie „Energiewende“, „fossile“ oder „alternative Energien“. Damit werden auch ökologische und sogar politische Ziele in unserer Gesellschaft benannt und wir alle werden ein Gefühl und eine Meinung dazu haben, die aber mit der Energie an sich gar nichts mehr zu tun hat. Solche Gedanken sind immer mal ganz interessant, denke ich.

Ein anderer Bereich in dem wir immer von Energie sprechen, ist die eigene Energie im Körper. Wenn wir uns energie- und kraftlos fühlen, oder wenn wir, im Gegenteil dazu, vor Tatendrang und Energie nur so strotzen! Hier verbergen sich keine physikalischen Formeln, mit denen wir berechnen könnten, in welcher „Energie wir uns gerade befinden“. Es sind rein subjektive Aussagen. Es wäre interessant zu wissen, wie andere Menschen sich fühlen, wenn sie sagen, sie seien voller Energie. Oder wie andere es empfinden würden, wenn sie „meine Energielosigkeit“ spüren würden, vielleicht würden sie das ganz anders benennen? Leider werden wir das so genau nicht herausfinden können, also bleibt es bei rein subjektiven Aussagen.
Was unseren Körper angeht, so führen wir ihm durch Nahrung Engerien zu. Zucker ist Energie. Es gibt sogar Energydrinks. Energie- und Nährstofftabellen. Hier läßt sich wieder etwas „bemessen“ und auch hier spielt Energie eine Rolle.

Schaut man sich nun in fernöstlichen spirituellen Lehren ein wenig um, findet man ganz andere Herangehensweisen an Energien. Es gibt in indischen Lehren (Tantra, Yoga, …) die Energiezentren im Körper, man spricht von den Chakren, die, wenn sie frei und geöffnet sind, uns in unserem freien Sein unterstützen können. Auch im Buddhismus wird mit den Chakren gearbeitet. In der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin, spricht man von Meridianen, von Energiebahnen im Körper, die es auszubalancieren gilt. Natürlich sind all diese Themengebiete sehr viel komplexer und es gibt viele Beispiele, viele Lehren in denen mit Energie ganz anders gearbeitet wird, als wir das in der westlichen Welt kennen. Ich empfinde so manches durchaus als bereichernd.  

In spirituellen und religiösen Zusammenhängen ist das Universum selbst Energie – auch das Göttliche ist Energie, eine Energie die auch in uns selbst ist. Wir können uns energetisch verbinden, mit Allem, auch mit dem Göttlichen. So ist dann alles eins, alles ist Energie, wir auch. Mal ganz einfach gesagt. Irgendwie ist das tröstlich, finde ich – nur kommt dieser Trost nicht immer in meinem Alltag an.

In Kontext der Physik fällt mir der „Energieerhaltungssatz“ ein, der besagt, dass Energie niemals „verschwindet“, sondern immer eine andere Form, z.B. in Wärme, umgewandelt wird. Dieser Gedanke passt eigentlich immer und in jedem Bereich.
Energie bleibt vorhanden, sie ist weder „gut“ noch „böse“, sie ist im Grunde weder positiv noch negativ, sie ist auch nicht (ziel)gerichtet. Die Energie ist einfach da.

Wie passt nun all das zusammen? Wie vereint man diese vielen Gedanken (und es sind ja nur Ansätze) in einen Alltag, in ein Leben, das wir ja alle führen? Gar nicht so einfach. Vielleicht ist es ja schon gut, sich bewußt zu sein, was Energie alles sein kann.
In diesem Sinne: „Scotty: Energie!“

(Bild: The Sinner, FB)

Danke

Was soll so ein Titel sagen? Auf den ersten Blick ist „Danke“ ein einfaches Wort aus dem täglichen Gebrauch. Es wäre mal interessant zu wissen, wie oft wir an einem einzigen Tag üblicherweise „Danke“ sagen und wie häufig es wenig mehr als eine Floskel ist – so wie ein Danke an der Supermarktkasse, wenn man sein Wechselgeld bekommt, beispielsweise.

Ich meine aber mehr als dieses eine Wort – ich meine den Begriff Dankbarkeit. Da steckt zwar der Ausdruck „Danke“ mit drin, meint aber noch etwas ganz anderes, etwas tieferes. Für mich wenigstens. Ich finde, Dankbarkeit ist eben nicht nur ein Wort, es ist sogar viel mehr als ein Gefühl oder eine Emotion. Natürlich schwingt da etwas mit, wenn man sich „dankbar fühlt“ – und das ist an sich ja schon einmal etwas sehr Schönes, diese Gefühl. Man wird dabei selbst etwas kleiner, übt sich in Demut, verneigt sich vor etwas oder jemandem. Vielleicht vor dem Leben selbst? Das eigene oft so große Ego verliert sich in den Weiten des Universellen. So könnte man das auch formulieren, wenn man es ein wenig abgehoben mag.

Dankbarkeit und Demut passen wunderbar zusammen. Dann ist die Dankbarkeit sehr viel mehr als eine Emotion, dann ist sie eine Haltung und daraus entsteht mit ihr eine wohltuende Demut. Mit der Dankbarkeit als Haltung durch’s Leben zu wandern kommt mir aus meinem Leben fast erleuchtet vor. Ich kenne inzwischen durchaus den „Zustand“ der Dankbarkeit: im alltäglichen Leben wird dieser Zustand aber häufig überdeckt durch  Momente, Erwartungen und Begebenheiten die mich scheinbar leiten und lenken. Umso besser, mich immer wieder zu erinnern, wofür ich dankbar bin.
Gern und gerade auch mal in Momenten, in denen mir Unschönes widerfährt. In denen ich mich über etwas/jemanden ärgere. Meist sind solche Umstände relativ nichtig, wenn man sie in den Kontext der Dankbarkeit rückt. Wenn ich mich zu Beispiel gerade über Unstimmigkeiten im Job ärgere, ändert sich dieses Gefühl ganz schnell, wenn ich mir überlege, wie dankbar ich in diesen Zeiten sein kann, eine  solchen Job überhaupt zu haben. Natürlich bleiben die Unstimmigkeiten trotzdem, aber sie verlieren an der Größe ihrer Bedeutung und ich kann ihnen vielleicht ohne Emotionalitäten begegnen und lösen, eben weil das Ego nicht mehr so sehr mitmischt. Welch schöner Gedanke.

Ich erinnere mich daran, vor inzwischen einigen Jahren erstmals in spirituellen Kreisen herumgeschnuppert zu haben. Ich erinnere mich an Menschen, die über ihre eigene Dankbarkeit sprachen und es regelrecht zelebrierten, ihre Dankbarkeit für Dies und Das mit anderen Menschen zu teilen. Mich hatte das damals ein wenig irritiert, ich kannte das nicht. Wahrscheinlich verstand ich es auch nicht. Eben dass aus der Haltung der Dankbarkeit etwas entstehen kann. Neben der Demut kann das die Hingabe sein. Sich etwas hingeben. Am Ende eben dem Leben selbst – in aller Dankbarkeit für das was ist und für all das, was werden kann. Das hört sich fürchterlich wichtig an, vielleicht sehr spirituell. So wie das Wort „Demut“ sehr christlich daherkommt. So ist es aber nicht. Es ist weder christlich religiös, noch irgendwie spirituell.

Bezieht man sich auf die Bedeutung der Worte selbst und lässt alle Etiketten weg, die an diesen Worten baumeln, dann macht es plötzlich sehr viel Sinn. Dann ist die Dankbarkeit eine wunderbare Lebenshaltung, dann lässt uns Demut nicht mehr klein bleiben sondern immens wachsen. Und die Hingabe dem Leben gegenüber wird etwas, dass uns als Mensch alle Freiheiten gibt, zu werden was immer wir werden möchten oder können.

In diesem Sinn: Danke für die Aufmerksamkeit.

Verbundenheit

Ein immer wiederkehrendes Thema im Leben sehr vieler Menschen ist die Verbundenheit. Verbindung(en). Sich verbinden, verbunden sein. Mit anderen Menschen. Mit der Natur. Mit den Spirits. Mutter Erde. Dem Göttlichen. Am Ende: mit sich selbst, denn wir tragen all das in uns. So weit so theoretisch, so weit so einfach.

Ich für meinen Teil verliere mitunter diese Verbundenheit. Dahinter liegt tatsächlich ein sehr altes Muster – eines das eigentlich längst entlarvt ist und doch läuft es manchmal noch ab. Wenn ich mich unverbunden fühle, dann kommen Gefühle der Einsamkeit und ich suche Ablenkung im Außen. Ablenkung durch alle möglichen Dinge – das hilft am Ende nur temporär, ich bin dann noch weiter entfernt von dem worum es geht. Natürlich weiß ich das alles – und trotzdem ist das so. Zerstreuung ist mir durchaus wichtig, mein Geist und ich brauchen das ab und an sogar dringend, aber das Gefühl der Verbundenheit ist viel wichtiger und sollte eigentlich immer da sein.
Manchmal bemerke ich die Unverbundenheit erst dann, wenn ich mit anderen Menschen in einem Kreis sitze und mir meine eigenen Verbindung fehlt, oder ich merke dass sie unzureichend ist. Meistens braucht es inzwischen gar nicht mehr viel, um zu mir selbst zu kommen – und trotzdem verliere ich sie so oft. Wie kann das sein?
Ist es schlichte Unachtsamkeit mit mir selbst trotz aller Achtsamkeit, die ich ja mag?
Da hilft nur, täglich mal kurz (oder länger) den Fokus auf sich selbst zu richten und zu schauen, ob ich gerade verbunden bin, mit mir selbst! Vielleicht mache ich ein ganz kurzes Ritual, um mich mit mir zu verbinden. Am besten morgens bevor ich aus dem Haus gehe – da klappte es mit der Meditation nicht, mit der Joggingrunde auch nicht. Aber ein kurzes sich-verbinden, das sollte gehen.

Verbundenheit kann aber auch etwas anderes sein – es können ungewollte Verbindungen zu Menschen, Situationen, Gegenständen da sein, ohne dass wir davon wissen. Irgendetwas hält uns fest – vielleicht halten wir es auch fest, unbewusst. Hilfreich ist immer ein (Cord)Cutting, welcher Art und welcher Tradition folgend auch immer. Dazu muss man oft nicht einmal wissen, wer oder was da noch angedockt ist. Es wirkt und ist wirklich wichtig! Neulich gab es in einem Kreis auch mal wieder ein gemeinschaftliches Cutting, genau an dem Tag, an dem ich mein oben genanntes Muster mal wieder identifizierte. Das war schon interessant zu bemerken, wie die Dinge doch zusammen passen. Wenn man verbunden ist, oder die Verbindung wieder hergestellt hat.
Schön ist das.

Ich wünschte mir, alle Menschen wären verbunden. Mit sich selbst. Mit ihrem Herzen, nicht mit ihrem Ego. Die Verbindungen zu anderen Menschen (Tieren, Wesen,…) würden auf einer gesunden Ebene stattfinden. Damit wäre die Welt wohl ein friedvollerer Ort, als er es jetzt ist. Auch wenn sich Manches gerade ändern mag – Verbundenheit kann es eigentlich nie genug geben.

Ein schönes Symbol für die Verbundenheit mit Allem ist Yggdrasil, der Weltenbaum (die Weltenesche), wie er in der nordischen Mythologie, dort in der Edda beschrieben wurde. Er symbolisiert die Verbundenheit aller Welten, aller Wesen und aller Gottheiten und auch aller Zeiten. Anders ausgedrückt ist Yggdrasil die Verkörperung der Schöpfung als ein Gesamtes, sowohl räumlich, als auch zeitlich und inhaltlich betrachtet. Wunderbar!

Lasst uns in Verbindung kommen.
Jetzt.
Genau Jetzt!

(Bild gemalt von A. WALISZEWSKA, gefunden in den „Red Hand Files“)

Das Neunholz

Zurzeit mache ich, eher so nebenbei, einen „nordischen Zauberkurs“ – ein Exkurs in den nordischen Schamanismus mit vielen volksmagischen Weisheiten und Ritualen aus unseren Breiten. Das Schöne ist, dass man einen direkteren Bezug hat, als bei irgendwelchen Ritualen weit entfernter Kulturen und ihrer Traditionen. Schon bei der Auswahl Pflanzen, Kräutern, Hölzern, Harzen, etc. braucht man nichts von irgendwoher bestellen, sondern kann grundsätzlich im Garten, im Park oder im Wald fündig werden. Wenn man denn alles als das erkennt, was es ist. 

Beim Neunholz-Ritual spricht man von neunerlei Holz, die magische Zahl drei in Quadratur, 3×3, neunerlei Holz. Es gibt als weiteres Beispiel auch den Neunkräutersegen.
Das Ritual des magischen Neunholz hat eine lange Tradition als volksmagischer Zauber für Kraft und Segen, als Schutz, für Transformation oder auch als wirkmächtiges Mittel gegen alle möglichen Leiden, magische Flüche und Gebrechen. 
Man kann das Neunholz als Päckchen schnüren und als Segen und zum Schutz vor die Tür hängen, beim Schnüren wird neunmal gewickelt und die Schnüre werden mit neun Knoten verschlossen. Eine andere Möglichkeit ist es, das Neunholz ins Feuer zu geben und somit alle Inhaltsstoffe direkt zu transformieren und frei zu geben. Oder man macht aus den neun Hölzern eine Räuchermischung. Auf die Einzelheiten und Besonderheiten der „Herstellung“ und auf die Weihung verzichte ich an dieser Stelle mal. 

Spannend ist natürlich, bei allen Varianten, welche Hölzer man gesammelt hat – welches die feinstofflichen und die magischen Wirkweisen der einzelnen Mitglieder eines Neunholzes sind. Entweder man überlegt sich vorher sehr genau, was man erreichen möchte und sucht entsprechende Bäume oder man „lässt sich rufen“, sammelt und sieht erst später, was man für eine Mischung beisammen hat. 
Letzteres habe ich gemacht. Da ich botanisch nicht sonderlich gut bewandert bin, habe ich mich zu neun Bäumen in der nahegelegenen Forstbaumschule, ein Park, aufgemacht. Hier sind sehr viele europäische Bäume beschildert, mein Glück. Ein paar Bäume hatte ich im Kopf, ohne die Eiche, die Buche und die Hasel wollte ich nicht nach Hause gehen, blieben sechs Bäume, die mich riefen. Manche riefen laut, manche leise. Sehr laut rief mich eine Eibe, sie war sehr schön anzuschauen mit ihren roten kleinen Beeren und ihren sattgrünen Nadeln, dazu hatte sie einen sehr uriger Stamm, wunderbar! 

Zuhause angekommen schaute ich die magischen Wirkungen nach und war begeistert von meiner Mischung, das war wahrlich ein bunter Strauß an Wirkungen, den ich da gesammelt hatte! Da ich kein großes Feuer machen wollte, hatte ich mich für eine Räuchermischung entschieden. In einem Ritual nahm ich also von jedem Ast erst einmal die Hälfte (ich hatte sie beschriftet) und raspelte sie zu einer Räuchermischung – ich gab noch drei Kräuter für den guten Duft hinzu und war recht schnell fertig. Natürlich folgt auch bei diesem Herstellungsprozess die Energie der Aufmerksamkeit!
Neunerlei Holz als Räuchermischung! Ich war tatsächlich begeistert – die Kraft war tatsächlich zu erspüren.

Aber, es war Vorsicht geboten mit der Mischung: ich wußte gar nicht, dass die oben genannte Eibe hochgiftig ist, in fast allen Pflanzenteilen, auf jeden Fall auch im Holz. Sie enthält das Alkaloid Taxin. Die Kursleiterin machte mich auf das Gift aufmerksam. Schon spannend. Allerdings bekam ich das erst mit, als ich schon das erste Räucherritual mit meinem Neunholz hinter mir hatte. Interessant finde ich, dass es mich intuitiv zum Räuchern auf den Balkon zog – normalerweise räuchere ich an „meinem Platz“ im Wohnzimmer. Jetzt frage ich mich aber, warum (m)ich ausgerechnet die Eibe gefunden habe (hat)? Es gab und gibt so viele Bäume in der Forstbaumschule. Wenn ich es nochmal nachlese, so heißt es, dass die Eibe „den Menschen in sein Innerstes führt und zentrierend wirkt. Sie vermag die emotional, intuitive Seite („rechtshirning“) für die logische Hälfte („linkshirnig“) zu erklären.“ Spannend, da bekommt das Gift eine ganz andere Bedeutung.
Vielleicht mache ich mal eine schamanische Reise zur Eibe – am Besten direkt bei der Eibe, deren Holz ich mitnehmen durfte. Das Schöne ist ja, dass man in diesem Kontext direkt fragen kann. Ich bin gespannt auf die Antwort.

Die übriggebliebenen halben Äste werde ich zum Neunholz zusammenknoten und als Schutz und Segen an die Wohnungstür hängen. Die Eibe ist eine „Magierin, die vor dunklen Einflüssen schützt“ – das kann man ja immer gebrauchen.

Naturgesetze (2) – das Resonanzgesetz

Ein Naturgesetz auf das ich immer wieder stoße, ist das Resonanzgesetz. Oft wird es mit dem Spiegelgesetz oder dem Gesetz der Anziehung gleichgestellt. Auf die eine oder andere Art und Weise, mit unterschiedlichen Um- und Beschreibungen ist mir das in den letzten Jahren häufig begegnet und es gibt vielerlei Erklärungen und Definitionen dazu. Für mich bedeutet das Gesetz der Resonanz im Grunde, dass ich fast alles in mir selbst finde und es im Außen gespiegelt wiederfinde, oder eben andersrum, wie es wohl meistens ist. Es ist demnach immer gut, bei sich selbst zu schauen – wenn mir in der Welt etwas gefällt, oder eben nicht gefällt – es hat immer mit mir selbst zu tun. Es bedeutet aber auch, dass ich alles schon in mir habe, manches im Bewusstsein und vieles auch im Schatten oder im blinden Fleck, den wir ja auch alle haben, und oft ist der nicht allzu klein. Aber ist es nicht ein beruhigender Gedanke, dass alle schon in uns ist? Alle Lösungen sind schon irgendwo da – wir müssen nicht nach ihnen streben und den vermeintlichen Lösungen hinterherlaufen, es reicht, mit offenen Sinnen im Leben zu stehen. Es braucht oft die kurze Resonanz in Begegnungen/Situationen, um uns hinzuweisen. Das ist doch großartig!

Worum es mir beim Thema Resonanzen grundsätzlich am Meisten geht, ist das Vertrauen. Zum Einen das Vertrauen darauf, dass eben alles schon da ist, in uns ist. Zum Anderen aber auch das Vertrauen, dass wir die richtigen Menschen zur richtigen Zeit finden, bzw. sie uns im passenden Moment begegnen. Dazu braucht es dann eine Offenheit für Begegnungen, Situationen und Momente – das ist nicht immer ganz einfach, wenn man sich gerade mit Prozessen oder Stimmungen beschäftigt, wenn man abgelenkt ist. Aber mit Vertrauen wird das immer funktionieren, gerade in solchen scheinbar „abgelenkten Zeiten“. Bedarf etwas der inneren Heilung, wird sich im Außen die Lösung spiegeln, die im Innen schon da ist – natürlich lässt sich eine solche Aussage nicht erklären oder gar  beweisen. So ist das mit dem Vertrauen und auch dem Glauben – und doch funktioniert, nach meinem Empfinden, das Leben mit all seinen Resonanzen genau so. Meist braucht auch Heilung sehr viel mehr als die bloße Resonanz, aber sie zeigt uns wo es lang geht, was ansteht oder was gerade wichtig ist. Wo eine Resonanz ist oder sich auftut, ist Emotionalität dabei, egal ob negativ oder positiv. Dann weiß ich, da spiegelt sich etwas in mir und es lohnt sich, hinzuschauen! Ob, womit und mit welchen Lehren oder Tools ich dann daran weiterarbeite, ist vollkommen egal. Der erste Schritt ist der wichtige: das Erkennen, die Erkenntnis.

Während ich so darüber nachdenke, fällt mir draußen im Netz ein Satz von Herrn Karl Valentin ins Auge, wie schön und wie passend:
Heute mache ich mir eine Freude und besuche mich selbst.
Hoffentlich bin ich daheim.


Es lebe die Resonanz! Gleich gehe ich nach Hause und schaue, ob ich da sein werde und was mir dort und auf dem Weg dahin sonst alles begegnen wird. Ich freu‘ mich drauf!
(Bild: Edvard Munch „Verzweiflung“)

Heilungsritual

Ich steige aus allen alten Rollen aus.
Ich bin weder Opfer, noch Täter, noch Retter.
Ich bin ich.
Ich verneige mich vor unserem Schicksal,
vor deinem und meinem.
Ich vergebe dir
und bitte dich, mir zu vergeben.
Was auch immer passiert ist,
es ist nicht mehr zu ändern.
Ich lasse auf allen Ebenen los
und gehe in die Hingabe.
Alles was uns blockiert
übergeben wir dem Feuer der Transformation.
Was zum Wohle aller geschehen will,
das darf geschehen.
Jetzt.
Ich danke dir für die Hilfsbereitschaft.

Morning sun

Morning sun – morning sun
come my way – come my way!

Come my way – come my way
take my pain – take my pain!

Take my pain – take my pain
down below – down below!

Down below – down below
to cool water – down below!

Naturgesetze (1)

Es gibt auf dieser Welt viele Naturgesetze – und damit meine ich nicht so etwas wie die Gravitation oder die Schwerkraft. Es gibt Gesetze, nach denen auch unser geistiges Leben funktioniert, wenn man das denn so sagen mag. Naturgesetze wirken immer, egal ob man sie kennt oder ob man daran glaubt. Besonders wichtig ist mir persönlich der Satz Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Ich habe diesen Satz so oder so ähnlich unzählige Male in meinem Leben gehört, früher habe ich ihn immer komplett überhört, später schlicht nicht verstanden oder verstehen wollen. Dabei ist es im Grunde so einfach. Die Dinge auf die wir einen Fokus haben, werden in unserem Leben eine größere Rolle spielen – wenn man zum Beispiel eher defizitorientiert unterwegs ist, wird man immer wieder auf seine Defizite (und die der Welt um uns herum) zurückgeworfen werden. Nun, es ist gut, seine Defizite zu kennen. Das hat im Kern oft sehr viel mit alten Glaubenssätzen zu tun, die hier zugrunde liegen.
Wenn jemand beispielsweise nicht mehr so viel Stress haben möchte, hilft es ihm selten, wenn er sich nur auf diesen Satz fokussiert: bloß keinen Stress! Schöner und zielführender wäre es doch, sich zu überlegen, statt des Stresses mehr Ruhe, mehr Entspannung, mehr Freiheit zu haben. Die Energie folgt dann dieser Aufmerksamkeit. Das ist im Grunde so einfach wie es schön ist.
Das mit den oben genannten Glaubenssätzen ist aber ja nicht immer ganz so einfach. Man kann sich selbst auf die Schliche kommen, oder sich hier helfen lassen, es gibt viele Methodiken, hier „fündig“ zu werden. Einmal gefunden, lässt sich ein Glaubenssatz sozusagen umprogrammieren, er lässt sich durch etwas Positives ersetzen. Manche Glaubenssätze sind dabei gar nicht unsere eigenen – wir haben sie übernommen, vielleicht von den Eltern oder Großeltern, vielleicht von der Gesellschaft. Vielleicht von unseren Ahnen. In der Wissenschaft spricht man von der Epigenetik, hier werden Verhaltensweisen und Überzeugungen von Generation zu Generation auf Zellebene weitergegeben. Im Schamanismus kann man seine Ahnenreihe heilen und somit auch selbst vom energetischen Ahnenfeld mitprofitieren, aber das ist ein ganz anderes, wenngleich hochspannendes, Thema.
Ich habe für mich festgestellt, dass es schon hilfreich ist, sich den Satz „die Energie folgt der Aufmerksamkeit“ immer mal wieder bewusst zu machen, ihn sich immer mal wieder zu sagen. Allein das lenkt die eigene Aufmerksamkeit in andere Richtungen. Wenn man sehr achtsam mit seinen Gedanken und Gefühlen ist, wird man viele Glaubenssätze bemerken – und genau dann kann man sie verändern. Die Energie folgt auch hier der Aufmerksamkeit, es wird immer leichter, sich selbst beim denken zuzusehen. Eine spannende Erkenntnis, wobei diese Arbeit ein durchaus langer Prozess ist, der wohl niemals vollständig abgeschlossen sein wird.
Der römische Philosoph Mark Aurel wird gern zitiert mit dem Satz „Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“, das geht in dieselbe Richtung – dieses Zitat berührt mich seit vielen Jahren. Lasst uns also den positiven Dingen auf der Welt mehr Beachtung schenken! Wenn wir ein positives Grundgefühl haben, können wir uns vielleicht auch besser mit all den kleinen und großen Katastrophen unserer Zeit auseinandersetzen, ohne von ihnen komplett heruntergezogen zu werden. Das wäre dann das nächste Naturgesetz: das Gesetz der Anziehung, der Resonanzen. Ich arbeite daran!
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