Wer ist eigentlich dieser Gary? Und will man das sehen? Man weiß es nicht.
Sieben
Die Sieben ist eine schöne Zahl, 7. Sie ist eine natürliche, eine ganze Zahl. Sie ist aber auch eine Primzahl. Sicher gibt es viele mytische und mystische Bedeutungen dieser schönen Zahl. Vielleicht nehmen manche Synästhetiker sie grün und nach Wald duftend wahr?
Ich lese gerade, im biblische Kontext steht die Sieben für die Vollkommenheit und die Fülle in Gottes Heilplan. Interessant. In der Symbolik steht, die Sieben sei die Summe zwischen der Drei und der Vier. Also von Geist, Seele und vom Körper, in Summe also vom Menschen. Das passt dann ja sogar zusammen.
Weiterhin kennt vielleicht jeder die Idee der 7-Jahres-Zyklen, denen nicht nur wir Menschen scheinbar unterworfen sind. Alle sieben Jahre ändert sich der Mensch. Es ändert sich sein Aussehen, es ändern sich seine Gedanken, sein Fokus. Seine Ausrichtung. Somit ändert sich dann auch sein Umfeld. Ich hörte sogar mal, dass sich auch alle 7 Jahre alle Zellen des menschlichen Körpers einmal erneuert haben – aber das ist gefühltes Wissen, das ich nicht belegen kann….es passt nur wunderbar in die Sieben hier hinein.
Spannend ist es, wenn man sich bewusst wird, dass sich innerhalb weniger Wochen und Monate wirklich alles einmal ändert. So als wachte man eine Morgens auf und wird gewahr, dass alles irgendwie anders geworden ist. Es hat sich eingeschlichen, vielleicht über lange Zeit. Aber plötzlich geht alles ganz schnell: neue Freunde, neues Umfeld, neue Interessen, eine andere Ausrichtung, beispielsweise von Innen nach Außen. Ja plötzlich ergibt sich ein neuer Job und wenn man der Veränderung ihren Lauf lässt, ist es, als würden Puzzle-Steine an ihre jeweiligen Plätze fallen. Es ist, als würde alles Sinn machen, als hätte man „einen Lauf“, eine große Glückswelle. Gedanken und Ideen von Jahren (7?) verselbständigen sich plötzlich. Eine sehr aufregende Zeit, für die man dankbar sein kann, oder sogar sein sollte.
Ja und wenn man jetzt rechnet: was war vor 7 Jahren? Was vor 14, vor 21? Vielleicht schließen sich die einen oder anderen Kreise. Nach der Freude über das Reiten der Glückswelle kommt nun das große Staunen. Tatsächlich sind es 7-Jahres-Rythmen. Auch wenn es von den Lebensjahren vielleicht nicht hinkommen mag – aber eindeutig sind manche Dinge im Leben ganz genau diese sieben Jahre her. Andere genau vierzehn Jahre. Da ist es dann auch ok, wenn plötzlich das Auto stehen bleibt und nur noch Schrottwert hat, schließlich ist, bzw. war es genau diese sieben Jahre bei mir. Aber auch hier flutscht es, es passiert einfach und ich lasse es geschehen. Ich staune noch immer.
Ich merke, der Fokus hat sich geändert. Innen-Außen. Auch andere Menschen bemerken das und sagen verwundert, meine Themen hätten sich in den letzten Monaten sehr geändert. Haben mich die Themen geändert, oder änderte ich die Themen? Interessante Frage. Eines aber fehlt mir noch im „neuen Leben“. Ich werde die nächste Veränderung mit Freude und Dankbarkeit annehmen, wenn sie (endlich?) kommen mag.
Trotz alledem, trotz verändertem Fokus möchte ich manches und sogar vieles aus den letzten 7 Jahren mitnehmen und beibehalten. Es darf aber Neues dazukommen – ich freue mich über Fülle! Natürlich ist das alles auch nur „gefühltes Wissen“, aber das ist ok, fühlen ist oft besser als wissen. Finde ich.
Auf die nächsten 7!
Neulich in Kiel
Fahrrad vs. Brennessel?
1:0 für die Pflanzenwelt.
Die guten Mächte
Für Ute
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
(Dietrich Bonhoeffer)
Nach 14 Jahren
Ein Bleistift ein wenig als Synonym – hier kann man nicht weiter anspitzen, es wird Zeit für einen neuen Stift, oder eben für etwas Neues.
Adieu Büro.
Nachts in Schleswig-Holstein
Schön ist es, im norddeutschen Bundesland.
Irgendwann wenn die Frösche quarken, die Mücken summen und die Sonne längst untergegangen ist…
Festhalten vs Loslassen
Heutzutage ist es ja modern, sich über das Loslassen viele Gedanken zu machen. In allerlei Seminaren, Coachings, Zeitschriften, Artikeln hier und da gibt es Anleitungen und Rituale zum Loslassen. Das ist ja schon fast eine ganze Bewegung. Natürlich ist es manchmal notwendig, sich von Dingen zu trennen oder auch Menschen loszulassen, die einem nicht gut tun.
Manchmal frage ich mich aber, was denn da eigentlich bleibt wenn man alles und jedes (und jeden!) loslässt? Es wird viel davon gesprochen, wie gut es als Mensch von heute ist, autark und selbstbestimmt zu sein. Wie wichtig eben die Fähigkeit ist, loslassen zu können. Wenn man aber alles immer schnell loslässt, bleibt nicht viel im Leben. Zumindest nicht dauerhaft. Ob wir Menschen es immer schaffen, so einen Loslass-Prozess in Gänze zu durchleben, lasse ich an dieser Stelle mal im Raume stehen – wobei ich schon vermuten würde, dass wir da vieles auch mal einfach wegdrücken, statt den Prozess zu leben. Aber darum geht es mir gerade nicht.
Bei all dem Losgelasse bleibt viel Zeit für sich allein. Alleinsein können ist, gerade in Zeiten der Pandemie, sehr wichtig. Lesen wir ja auch überall. Das ist scheinbar das nächste, was wir alle können müssen: allein sein! Und natürlich scheint da ein Zusammenhang zu sein, zwischen loslassen und allein sein.
Dummerweise ist es ein schmaler Grat zwischen dem Alleinsein und der Einsamkeit. Wer kennt es nicht, das Gefühl, einsam zu sein? Tatsächlich kenne ich sehr viele Leute, die behaupten, nie einsam zu sein. Vielleicht gehöre ich auch dazu? Es ist halt nicht wirklich schick, zuzugeben, auch mal einsame Momente zu haben. Ich habe sie, diese Momente. Mal mehr mal weniger. Erstaunlicherweise fühle ich mich manchmal einsam, wenn ich etwas (oder jemanden) losgelassen habe, oder gerade in diesem Prozess stecke. Eigentlich ist das gar nicht erstaunlich, weil Loslassen ja eine Lücke hinterlässt.
Die Frage die mir dann kommt, ist aber, ob es manchmal nicht klug wäre, auch etwas festzuhalten? Eben nicht dem ersten (Loslass-)Impuls folgen. Möglicherweise gibt es ja auch etwas dazwischen? Oftmals denken wir in Polaritäten: Loslassen oder Festhalten? Dinge und Menschen können vielleicht andere Prioritäten bekommen? Zwischen „fest“ und „weg“ kann es ja etwas wie „lose“ geben. Das Leben besteht aus Veränderungen, diese zuzulassen ist manchmal unangenehm oder gar schmerzhaft – aber Veränderungen beinhalten eben viel mehr als „Ja oder Nein“, „Schwarz oder Weiß“.
Tja. Und trotzdem muss man manchmal loslassen, um Platz zu schaffen für Neues. Manches will aber auch festgehalten werden. Weise dürfte indes derjenige sein, der weiß, wann welches Verhalten richtig für ihn ist.
Natürlich sind solche Entscheidungen nicht irreversibel, sondern immer wieder veränderbar, Teil eines nie endenden Prozesses. So gesehen können wir im Leben eigentlich wenig falsch machen….wenn wir denn darauf achten, was wir wollen und brauchen. „Brauchen“. Das ist auch so ein Wort. Dahinter steht manchmal Abhängigkeit, manchmal Bedürftigkeit, oder beides. Bedürftig sein und das zu bemerken, kann schön sein. Seine Bedürfnisse zu kennen, ist wichtig! Sich abhängig machen ist aber vielleicht nicht immer gut. Aber abhängig sein zum Beispiel von der Berührung eines geliebten Menschen, von wohlwollenden Worten, von Anerkennung, von Gesehen-Werden ist etwas, dass uns als soziale Wesen kennzeichnet. Insofern auch gut und wichtig.
Höre immer auf dein Herz
Solcherart Kalendersprüche tragen mitunter all die Weisheit in sich, die es braucht, um sein Leben offen und lebenswert zu leben. Das beinhaltet nichts weniger als loslassen aber auch festhalten können. Seine Bedürfnisse zu kennen. Mutig genug zu sein, sich auch mal in eine Abhängigkeit zu begeben, die auf Vertrauen beruht. Manchmal gehören auch einsame Momente dazu, das ist das Leben!
Scheitern
Wenn du scheiterst,
fällt ein Leben, das zu krumm war
für die geraden Wege
aus der Unmöglichkeit in die Welt.
Er fällt in das Meer deiner Tränen,
und in die Klarheit deiner Enttäuschung,
er fällt in deine Stimme, die vor Zorn zittert,
und hinab bis in die tiefste Erdschicht
deiner Niedergeschlagenheit,
um dort zu wurzeln
und das Bernsteingelb der Sonne zu rufen.
Du denkst, du habest verloren,
nicht nur eine Gelegenheit,
auch ein empfindliches Maß an Mut
und ein Stück des sicheren Bodens unter dir,
doch wenn du mit deinem ganzen Körper lauschst,
spürst du die unermessliche Weite,
die nur durch das Misslingen zu dir fand.
Ohne es zu wissen,
hast du das Unbezähmbare beschworen,
den wilden Vogel der Traumzeit,
der die seltene Blüte der Verwandlung
in die Leere deiner Hände legt.
Klanggebete – Giannina Wedde
(Bild: The Sinner.)
Neulich beim Tatortreiniger
Musik: Die Kunstfreiheit
Am besten Laut- und Zuhören.