Bewusstsein

Ein schönes Wort, Bewusstsein. Sich bewusst sein. Man sagt das so schnell, aber was ist das eigentlich, das Bewusstsein? Man ist sich seiner selbst bewusst, das ist das Selbstbewusstsein, das meint (für mich) noch etwas anders.

Bewusstes „Sein“ ist das was ich meine. Vielleicht ist das ein spiritueller Gedanke, da es, denkt man diesen Gedanken des „Sein“ zu ende, im großen Universum aufgeht. Was macht diese Bewusstheit aber aus? Es ist fühlen. Hören, sehen, schmecken, riechen. Es ist auch das Präsent-Sein.
Ich glaube ein entscheidendes Merkmal ist die Subjektivität dessen. Jeder Mensch fühlt sich anders. Jedes Sein wird auf eine andere Art und Weise wahrgenommen werden. Oder? Woher weiß ich das eigentlich?

Bewusstsein lässt sich nicht messen. Es lässt sich rational nicht erklären. Die Wissenschaft vermag zu erklären, wie Reize im Gehirn verarbeitet werden. Es gibt Synapsen, Nervenbahnen, Nervenzellen, und so weiter. Aber was ist das Bewusstsein? Die Seele? Hier fühlt der Mensch etwas, das wissenschaftlich nicht erklärt werden kann. Und doch ist es da, das Gefühl zu uns selbst, das Gefühl das uns ausmacht, das Bewusstsein, das Sein!

Nun sprechen wir manchmal noch von Bewusstseinserweiterungen. Wohin erweitern wir uns eigentlich, wenn wir davon sprechen. Geht unsere eigene Wahrnehmung vielleicht über uns selbst hinaus und wohin genau?
Begibt man sich in einen Trancezustand, zum Beispiel durch Meditation, Atemtechniken, oder was auch immer, dann kann es vorkommen, dass man vielschichtige Erkenntnisse erlebt. Erkenntnisse auf die man im „normalen“ Zustand nicht zugreifen kann.
Bewusstseinserweiterung und Trancezustände suchen manche Menschen auch durch psychoaktive Substanzen. Oft sind das natürliche Substanzen, oft aber auch künstliche, also chemisch erzeugte. Es folgt ein Rauschzustand, vielleicht gepaart mit Halluzinationen und dem Zustand der Erweiterung des eigenen Seins. Wie immer sich das für jemanden anfühlen mag, auch das ist hochgradig individuell. Die Erkenntnisse, das Wissen das man dann erlebt…woher stammt es? Reicht die Bewusstseinserweiterung dann ins Unbewusste hinein, gaukelt das Gehirn Erkenntnisse vor, oder erweitert sich das Bewusstsein ins Universum und verbindet sich dort? Spielt diese Frage überhaupt eine Rolle? Wir können nicht wissen, was wahr ist und was nicht. Wahrheit ist auch immer relativ, außer vielleicht von einem kosmischen Punkt aus betrachtet, von dem aus man alles überblicken kann. Naja, an dem Punkt wird niemand sein, es sei denn, er/sie ist erleuchtet.

Geht man spirituell an dieses Fragestellung heran, ist die Frage nach Wahrheit vielleicht egal. Wir sind sowieso mit Allem verbunden. Der eigene Geist, das Sein ist auf einer tiefen Ebene mit dem Kosmos verbunden, mit dem Göttlichen verbunden. Wir sind dann Eins mit Allem. Vielleicht ist es genau diese Erkenntnis, die sich in bewusstseinserweiternden Zuständen zu erfahren gibt. Was für ein schöner Gedanke, bei dem mir ganz warm ums Herz wird. Bleibt für mich die Erkenntnis, immer versuchen, bewusst und präsent zu sein. Um vielleicht im richtigen Moment mein Bewusstsein zu erweitern und offen zu sein für das Wunder des Universums.

To be continued…

Bild: The Sinner

Before I get old (Alte Musik #9)

I’m going to kiss the girls, make them cry
Live too fast, still not die – before I get old
I’m going to see you raised above this place
Watch the moments shine upon your face
Before I get old
I’ll watch the sun set over every sea
From every city wall, every mountain peak
Before I get old
The Northern Lights and the Southern Cross
The harvests and the miles of dust
And the blowing wind across the world
So wrap this coat around yourself
And leave what’s done behind
There’s so much left for us to do
And yet there’s so little time
I’m going to pull the fences to the ground
Watch the twisted towers come crumbling down
And start again
I want to be a hero and a villain and a father and a son
Take care of my body and abuse it still
Until everything goes numb
So let’s make this dance and never fear
That there’s any real reason why we’re all here
Live real fast, still not die
Before I get old

New Model Army
Songwriter: Justin Edward Sullivan
Songtext von Before I Get Old © Attack-attack-music

Von Fröschen und Kranichen

Da Sitze ich unter dem Apfelbaum und ich höre nicht nur das Rauschen der Blätter, ich bemerke nicht nur das dumpfe ploppen , wenn ein Apfel vom Baum fällt, ich höre auch ein eher zaghaftes quaken der Frösche, die im kleinen Teich am Rande meiner Eremitage leben. Zaghaft sind sie, weil es wohl nicht ihre Zeit ist, es ist Nachmittag, erst gegen Abend werden sie lebendiger.

Wenn ich am Morgen zu den ersten Sonnenstrahlen am Teich sitze, hocken die Frösche auf den Blättern, die auf der Teichoberfläche schwimmen. Während ich darüber nachdenke und es zwischendurch leise quakt und ab und an mal, ganz selten, ein Apfel irgendwo auf den Boden fällt, höre ich aus naher Ferne, jenseits der Hecke und dem dahinterliegenden Feld, die Gänse rufen. Sie sind am Ufer des Sees, der vielleicht einhundert Meter entfernt ist. Am Abend, vor, während und noch nach der Dämmerung hört man aber auch den Ruf der Kraniche, die mit den Wildgänsen das Seeufer bevölkern. Gerade in der Dunkelheit, wenn die kleinen und auch großen Geräusche besonders laut und deutlich erscheinen, sind das mächtige Rufe, die zu mir herüber schallen. In der vorletzten Nacht, einer Vollmond Nacht, war es besonders eindrucksvoll zu hören. Selbst die Frösche im kleinen Teich auf der anderen Seite waren still. Leider kann ich sie von hier aus nicht sehen, die fast schon majestätischen Kraniche, aber sie sind da, das weiß ich.

In diesem Moment, es ist ein sehr warmer Sommertag, höre ich es im Teich platschen , gleichzeitig fliegt ein rot-schwarzer Schmetterling unter mein Apfelbaumdach. Wind kommt auf, ich höre es Rauschen, auch von den anderen Bäumen um mich herum. Über mir und meinem Apfelbaumdach der Himmel, ich sehe die Wolken, die über den blauen Himmel huschen. Manche ganz schnell, andere sehr träge und langsam. Unter meinen Füßen spüre ich das warme Gras, sehe hier und da kleine krabbelnde Lebewesen. Um mich herum summt und brummt es. Zwischen Himmel und Erde. Unter dem Apfelbaumdach.

Über mir, unter mir, neben mir, hinter mir: Natur. Nichts als Natur.

Ein altes Eismonster


Manchmal, ganz leise, ohne dass ich es wirklich bemerke, bringen sich alte und längst vergessene Monster in Position. Sie werden aktiviert durch Begegnungen, Situationen oder unbedachte Worte und nähren sich von Erinnerungen, die in den Tiefen meiner Seele schlummern. Wenn ich nicht aufmerksam und achtsam bin, nehmen die Monster Gestalt an, werden grösser und kriechen mir langsam aber sicher mitten ins Herz hinein.

Dort angekommen friert es mich, schreckt mich, Ohnmacht und Schmerz ereilen mich. Beinahe wie in Kindertagen bin ich unfähig, etwas anderes zu fühlen als das Erschrecken vor der Eiseskälte in meinem Herz. Und die breitet sich aus, die Eiseskälte. Vielleicht fühle ich das leise und unbarmherzige Lachen des Monsters, hören kann ich es nicht. Es ist, als würde sich ein Eispanzer um meine ganze Existenz legen, unfähig noch mit dem Aussen zu kommunizieren, während der Schrecken in mir alles lähmt.

Dieser Zustand ist so sehr bekannt, fast vergessen, aber so vertraut. Nur, anders als früher, es gibt heute auch große Helden in mir, die sich den Monstren entgegenstellen. Mit scharfer Klinge, großem Mut und Weisheit erinnern sie mich daran, dass meine Kindertage schon längst gezählt sind. Zusammen schauen wir dem Eismonster ins Auge, wir stellen es! Statt zu erstarren werden wir endlich offensiv.

Mit einem Schild aus Wärme und Liebe stellen wir uns, der Held in mir und ich, der Gefahr. Die Schwertklinge des Helden besteht aus Lachen und Zuversicht. Gleichzeitig wächst in mir das Vertrauen und so schwindet die Angst und die Ohnmacht.

Es ist kein Kampf. es geht ganz schnell. Das Monster wird ganz klein, mein Herz schnell wieder wärmer. Es fliesst kein Blut, es fällt kein böses Wort. Es bleibt die Erkenntnis, dass ich nur selbst die Verantwortung trage, auch für meine Monstren, auch für das Eismonster.

Das Monster darf bleiben. Der Held auch. Sowie das Kind in mir – ich brauche sie alle. So einfach ist das.

(Bild: Nadia Budde aus “Unterm Bett ist ein Skelett)

Stories of old


Take a look at unselected cases
You’ll find love has been wrecked
By both sides compromising
Amounting to a disastrous effect

You hear stories of old, of princes bold
With riches untold, happy souls
Casting all aside to take some bride
To have the girl of their dreams at their side

But not me, I couldn’t do that
Not me, I’m not like that
I couldn’t sacrifice anything at all
To love

I really like you, I’m attracted to you
The way you move, the things you do
I’ll probably burn in hell for saying this
But I’m really in heaven whenever we kiss

But oh no, you won’t change me
You can try for an eternity
I wouldn’t sacrifice anything at all
To love

Take a look at unselected cases
You’ll find love has been wrecked
By both sides compromising
Amounting to a disastrous effect

Now I’ve got things to do, you have too
And I’ve got to be me, you’ve got to be you
So take my hand and feel these lips
And let’s savour a kiss like we’d savour a sip

Of vintage wine one more time
Let’s surrender to this love divine
But we won’t sacrifice anything at all
To love

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