Zuerst einmal wird dem aufmerksamen Leser aufgefallen sein, dass der zehnte Teil dieser wundervollen kleinen Serie fehlt – das ist keinesfalls ein Versehen und auch kein Zufall. Eines der Kamele untersagte mir diese runde Zahl zu benutzen, er/sie möchte aber nicht genannt werden. Irgendjemand sagte mal zu ebenjenem Kamel, er/sie könne wohl nicht bis zehn zählen! Seitdem ist dieses Kamel beleidigt und seitdem ist diese Zahl auch eine Tabuzahl. Dem folge ich gern, sonst muss ich wieder stundenlang backen.
So. Die Aristocats. Seit Kurzem lebt also Frau Mahlzahn bei uns. Sie hat sich überraschend schnell eingelebt und macht ihr Ding. Die Kamele sind allesamt skeptisch und argwöhnisch, ich glaube aber auch, dass sie gehörigen Respekt, wenn nicht gar Angst haben – selbstredend wird das niemand zugeben. Verständlich wäre das aber, Frau Mahlzahn hat ziemliche scharfe Krallen, sie kann furchteinflössend fauchen und wahrscheinlich sogar Feuer speien. Ich habe neulich versucht, Frau Mahlzahn und Pollix miteinander bekannt zu machen, es war beiden höchst unwohl zumute, das war deutlich zu erkennen. Theo hat unterdessen gezittert, entweder weil er gerade energetisch mit Gustl verbunden war, oder weil er in Frau Mahlzahn eine Mafiösin und somit einen Racheakt vermutet hat. Ich tippe auf Letzteres, bin mir aber wie immer nicht sicher – mir sagt ja niemand etwas. Die Begegnungen verlaufen auf jeden Fall allesamt kurz, man geht aneinander vorbei und ignoriert sich. Es hätte aber wesentlich schlimmer kommen können.
Gestern nun kam Humphrey zu Besuch. Er hat ein Katzendrachenwillkommenheißungslied, bzw. einen Drachenzähmungssingsang geprobt und wollte die neue Mitbewohnerin kennenlernen – und natürlich wollte er sich eine Weile unter die rosa Seidenlampe setzen, logisch. Von dem Singsang habe ich eigentlich gar nichts gehört, aber Frau Mahlzahn und Hamfred verstanden sich prima. Frau Mahlzahn hat neben Fred sitzend einen ordentlichen Buckel gemacht, der den Hückeln der Kamele in so gar nichts nachstand, daraufhin waren alle Kamele durchweg begeistert. Es sieht also so aus, als wäre Frau Mahlzahn doch eine Ehrenkamelöse, danach sah es anfangs so überhaupt nicht aus. Aufgrund ihres beeindruckendes Buckels braucht sie nichtmal einen Umschnallhückel tragen – das ist auch gut so, ich hätte Angst um meine Hände, wenn ich ihr so einen hätte umbinden sollen. Da hab ich nochmal Glück gehabt. Wieder einmal: danke Humphrey!
Als kleiner Wermutstropfen sei gesagt, dass Pollix ein wenig beleidigt war, weil Humphrey scheinbar einen besseren Schmiß bei Frau Mahlzahn hat als er, aber das kann ja noch kommen. Vielleicht sollte er auch mal wieder baden, er riecht gerade ein wenig streng. (das sollte ich eigentlich nicht laut sagen und nichtmal denken)
Humphrey ist allerdings glücklich wieder von dannen gezogen, auch das hätte sehr viel schlimmer kommen können, hätte er seinen Singsang lauthals in die Länge gezogen. So mußte ich nichtmal rosa Donuts backen – nur ein großen Topf Schokoladenpudding für Polli, aber das mache ich ja eh ständig.