Vielen Menschen, nicht nur mir, geht es imer wieder auch mal um Erkenntnisse. Etwas erkennen, im Außen aber auch gern im Innen, dann sind das Selbsterkenntnisse. Eine wunderbare Sache, wenn man sich selbst erkennt, sich und seinen Mustern selbst auf die Spur kommt. Das ist ja gar icht so einfach wie es vielleicht klingt, natürlich haben wir wohl so ziemlich alle ein paar (oder ein paar mehr) alte Muster, denen unser Handeln, unser Tun zugrunde liegt. Meist werden dabei Muster vom Außen angetriggert und wir reagieren auf etwas, wie es das „Schallplatte Muster“ in dem Fall vorgibt. Wie eine Nadel die auf eine Rille gesetzt wird, läuft ein Programm an, das aus Handlungen, Emotionen, Reaktionen besteht. Es bedarf oft einer Menge seelischer Grabungen, einem solchen Muster auf die Spur zu kommen, möglicherweise bekommt man mitunter auch ehr zufällig eine Ahhnung von deren Existenz. Oder wir suchen uns unbewußt Menschen, die unsere Muster perfekt bedienen, eben um die Chance zu bekommen, daran zu arbeiten. Vielleicht sind das auch Muster, die gar nicht von uns selbst kommen, Erziehung, Prägung oder gar epigenetische Zusammenhänge spielen hier oft eine Rolle. Je tiefer solche Muster sind, desto tiefer muss man seelisch buddeln, um sie zu enttarnen. Soweit so gut. Das kennen wir sicher alle, dass wir plötzlich ein solches Muster erkennen, jemand drückt unbewußt einen seelischen Knopf bei uns und los geht‘s, im NLP spricht man von einem „Red Button“, überaus passend, wie ich finde. Mit einer gehörigen Portion Achtsamkeit können wir nun diesen Knopfdruck bemerken, wenn uns das gelingt, haben wir die Möglichkeit, mal eine andere Platte aufzulegen, das gewohnte Programm zu ändern. Auch das ist sehr viel schwieriger als es klingt – zumal es keine Gewähr gibt, einem einmal ausgewichenen Muster auch zukünftig den Dienst zu verweigern, die Muster schlagen immer wieder zu. Mir kommt die Idee, von vorneherein etwas anders zu machen, gar nicht erst auf den Red Button zu schauen. Warum immer erst reagieren, wenn es fast zu spät ist? Warum nicht mal agieren, den Roten Knopp sozusagen austricksen und in den Schatten stellen? Aktion-Reaktion einfach mal in eine Bahn lenken, die nicht am ach-so-roten-Knopf vorbeikommt. Einfach mal? Ich habe keinerlei Ahnung wie das genau funktioniert. Aber zu agieren scheint mir eine grundsätzlich gute Idee zu sein – immer nur der Reagierende zu sein, wird nicht gut klappen. Eine Ausgeglichenheit wäre schön. Zu allererst braucht es nun aber eine Erkenntnis. Es gibt Menschen, die erkennen gern andere Menschen. Wir alle sind sehr viel gewiefter darin, bei anderen Menschen die Red Buttons zu sehen, ist ja klar, die eigenen dunkelroten Knöpfe liegen im eigenen blinden Fleck. Manche Leute nehmen sich das Recht heraus, andere ungefragt mit ihren „Fremderkenntnissen“ zu bombardieren. Das machen tatsächlich auch manche Heiler, Therapeuten, Ärzte und nicht zuletzt Freunde. Gut ist das bestimmt nicht, ich denke, dass Erkenntnisse über sich selbst, die man nicht selbst bemerkt hat, am Ende gar keine sind. Die Kunst dürfte im therapeutischen und heilerischen dariin zu liegen, den Klienten in die Selbsterkenntnis zu geleiten. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das ist auch schon wieder so eine scheinbar leichte Erkenntnis, diesmal im Außen. Es ist halt schwer, Menschen immer wieder gegen die gleichen Wände laufen zu lassen, ohne vermeintliche Er-Kenntnisse zu äußern. Naja es ist genauso schwer, immer selbst gegen die gleichen Wände zu laufen und sich immer nur Beulen und Dellen einzufangen. Das ist nicht nur schwer, das ist manchmal auch blöd….aber das weiß man oft erst, wenn etwas er-kannt hat. Ich glaube ich kaufe mir mal einen Helm.
(Bild aufgenommen auf der NordArt 2019, Künstler leider unbekannt)