Von Fröschen und Kranichen

Da Sitze ich unter dem Apfelbaum und ich höre nicht nur das Rauschen der Blätter, ich bemerke nicht nur das dumpfe ploppen , wenn ein Apfel vom Baum fällt, ich höre auch ein eher zaghaftes quaken der Frösche, die im kleinen Teich am Rande meiner Eremitage leben. Zaghaft sind sie, weil es wohl nicht ihre Zeit ist, es ist Nachmittag, erst gegen Abend werden sie lebendiger.

Wenn ich am Morgen zu den ersten Sonnenstrahlen am Teich sitze, hocken die Frösche auf den Blättern, die auf der Teichoberfläche schwimmen. Während ich darüber nachdenke und es zwischendurch leise quakt und ab und an mal, ganz selten, ein Apfel irgendwo auf den Boden fällt, höre ich aus naher Ferne, jenseits der Hecke und dem dahinterliegenden Feld, die Gänse rufen. Sie sind am Ufer des Sees, der vielleicht einhundert Meter entfernt ist. Am Abend, vor, während und noch nach der Dämmerung hört man aber auch den Ruf der Kraniche, die mit den Wildgänsen das Seeufer bevölkern. Gerade in der Dunkelheit, wenn die kleinen und auch großen Geräusche besonders laut und deutlich erscheinen, sind das mächtige Rufe, die zu mir herüber schallen. In der vorletzten Nacht, einer Vollmond Nacht, war es besonders eindrucksvoll zu hören. Selbst die Frösche im kleinen Teich auf der anderen Seite waren still. Leider kann ich sie von hier aus nicht sehen, die fast schon majestätischen Kraniche, aber sie sind da, das weiß ich.

In diesem Moment, es ist ein sehr warmer Sommertag, höre ich es im Teich platschen , gleichzeitig fliegt ein rot-schwarzer Schmetterling unter mein Apfelbaumdach. Wind kommt auf, ich höre es Rauschen, auch von den anderen Bäumen um mich herum. Über mir und meinem Apfelbaumdach der Himmel, ich sehe die Wolken, die über den blauen Himmel huschen. Manche ganz schnell, andere sehr träge und langsam. Unter meinen Füßen spüre ich das warme Gras, sehe hier und da kleine krabbelnde Lebewesen. Um mich herum summt und brummt es. Zwischen Himmel und Erde. Unter dem Apfelbaumdach.

Über mir, unter mir, neben mir, hinter mir: Natur. Nichts als Natur.